Kriminalstatistik
Verbrecher-Rate geht im Bezirk Lilienfeld zurück
Lilienfelds Kriminalstatistik zeigt, dass Verbrechen seit 2001 zurückgegangen sind. Aufklärungsrate steigt.
BEZIRK LILIENFELD. "Ich bin seit 2001 Bezirkspolizeikommandant von Lilienfeld. Die Gerichtsdelikte sind innerhalb dieser 20 Jahre um die Hälfte weniger geworden. 2001 waren es 1226 angezeigte Delikte mit 736 Aufklärungen. Letztes Jahr waren es nurmehr 679. Davon wurden 396 aufgeklärt", freut sich Michael Hochgerner.
Gründe für den Rückgang
"In den letzten zwei Jahren war das sicher auch pandemiebedingt, weil die Täter weniger raus konnten bzw. weniger reisen konnten. Aber es ist auch so, dass die Polizisten im Bezirk Lilienfeld etwas daran liegt, dass die Region sicher ist und die Kriminalität zurück geht. Das ist nur gemeinsam zu schaffen und dafür bin ich sehr dankbar", so Hochgerner.
Ein weiterer Grund für den Rückgang der Kriminalität sind laut dem Polizeichef die vermehrten Präventionsmaßnahmen. "Jetzt wurde zum Beispiel eine Aktion gegen Dämmerungs-Einbrüche durchgeführt." Josef Eigelreiter von der Polizei Lilienfeld erklärt: "Wegen unserer Abgelegenheit ist es Gott sei dank nicht so markant, weil Täter darauf bedacht sind, dass sie schnell weg kommen. Präventivmaßnahmen wären: Licht- und Zeitschaltuhren einschalten, damit das Haus bewohnt aussieht, Schnee räumen. Das Letzte, was Täter wollen, ist, dass sie Kontakt mit Bewohnern haben."
Über dem NÖ-Schnitt
Während die Kriminalitätsrate gefallen ist, ist die Aufklärungsrate gestiegen. Was Michael Hochgerner besonders freut: "In den letzten 20 Jahren waren wir immer besser als der NÖ-Schnitt."
Ein Grund für die gute Aufklärungsrate ist, dass "Lilienfeld topografisch überschaubar ist. Wenn der Täter sich nicht gut mit Schleichwegen auskennt, dann haben wir ihn. Zudem kann er nicht einfach über die Autobahn nach Ungarn fliehen."
Außerdem habe sich die Ausbildung verbessert und die Arbeit der Beamten ist qualitativ hochwertiger geworden.
Internet wird zum Problem
"Es gibt immer mehr Internetbetrüger und Kinderpornografie. Derzeit gibt es im Bezirk bei der Polizei zwei Profis, die auf Internetkriminalität spezialisiert sind. Ich möchte auf drei oder vier Leute aufstocken", so der Polizeikommandant.
Im Gegensatz dazu, sind sowohl strafbare Handlung gegen fremdes Vermögen (siehe zur Sache) als auch Sachbeschädigung durch Graffiti (- 32 Fälle) zurückgegangen.
Was es sowohl 2020 als auch 2021 gab, ist ein Mordversuch. Was jedoch auch als "Mord" gewertet wird. In diesem Jahr war es der Messer-Vorfall am Oktoberfest in Traisen.
Zur Sache
2021 gab es im Bezirk 679 Straftaten (2020: 747). 396 wurden geklärt (2020: 483). Stärkster Anstieg: Bestell- und Warenbetrug (von 27 zu 68), Internetbetrug (39 zu 80). Am meisten gesunken sind Verbrechen gegen fremdes Vermögen (408 zu 371) und jene gegen Leib/Leben (163 zu 135).
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