'Die Gemeinde ist kein Selbstbedienungsladen'
FPÖ kritisiert die Doppelfunktion des Kaumberger Bürgermeisterkandidaten Michael Wurmetzberger.
KAUMBERG. Nach der Rücktrittsankündigung von Langzeitbürgermeister Michael Singraber geht Amtsleiter Michael Wurmetzberger als Favorit ins Rennen um die Nachfolge. Die Freiheitlichen der Gemeinde sehen darin ein Problem. Ihrer Meinung nach kann der Amtsleiter nicht gleichzeitig sein eigener Vorgesetzter, also Bürgermeister, sein.
"Selbstverständlich ist es das Recht einer Mehrheitspartei, ihren Kandidaten für eine Bürgermeisterwahl aufzustellen und in der Regel unterstützt man das auch. Wir können Wurmetzberger nur dann unterstützen, wenn er zuvor sicherstellt, den Interessenskonflikt Amtsleiter und Bürgermeister zu lösen, sprich auf seinen Gemeindeposten verzichtet", meint Kaumbergs FPÖ-Chef Christian Hafenecker.
"Es kann nicht im Interesse der Bürger sein, mit ihren Gebühren einen Doppelbezug Amtsleiter/Bürgermeister zu blechen. Abgesehen davon hat auch der Tag von Herrn Wurmetzberger nur 24 Stunden, weshalb er uns erklären muss, ob er um acht Uhr früh als Amtsleiter oder als Bürgermeister auf die Gemeinde kommt", so Hafenecker.
Michael Wurmetzberger sieht in der Doppelfunktion Vorteile für die Bürger: "Es kommt in kleinen Gemeinden immer öfter zur Funktion Bürgermeister und Amtsleiter in einer Person. Am besten sieht man es in der Gemeinde Eschenau, wo genau diese Doppelfunktion super funktioniert und es das Beste für die Bevölkerung im Ort ist", so Wurmetzberger.
Die Freiheitlichen sehen dies anders. "Man wird den Verdacht nicht los, dass die Schwarzen unsere Gemeinde als Selbstbedienungsladen sehen. Sollte es also diesbezüglich kein Einlenken geben, werde ich meinen Kameraden empfehlen, den Bürgermeister nicht zu wählen", poltert Christian Hafenecker.
Den ÖVP-Kandidaten lassen diese Vorwürfe kalt: "Es ist von großem Vorteil, dass ich als Bürgermeister auch eine Gemeindeausbildung und eine Gemeindedienstprüfung ablegen muss und mich daher in den einzelnen Bereichen wirklich gut auskenne", sieht sich Michael Wurmetzberger gut gerüstet für die Amtsübernahme.
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