Christian Klug: "Substantielle Hilfe für Wirte sieht anders aus“

- Christian Klug sorgt sich um Lilienfelds Gastronomie.
- Foto: Klug
- hochgeladen von Markus Gretzl
BEZIRK LILIENFELD. Ein Artikel in der vorwöchigen Ausgabe von Bundesrat Karl Bader (ÖVP), wonach es starke Entlastung für die Gastronomie gäbe, sorgte für große Aufregung unter Wirten der Region und bei Christian Klug aus Eschenau, Vizepräsident des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbands.
Existenzkampf
„Durch meine zahlreichen Kontakte zu Wirtschaftstreibenden weiß ich, dass die Situation vieler Gastronomie- und Beherbergungsunternehmen sehr schwierig ist und zahlreiche Wirte um den Weiterbestand ihres Unternehmens kämpfen“, berichtet der Eschenauer. „Das Maßnahmenpaket der Regierung für die Gastronomiebetriebe reicht nicht als Hilfe in der Corona-Krise. Was diese Unternehmen brauchen, sind rasche Sofortmaßnahmen in Form einer wirksamen finanziellen Unterstützung und einer Ermöglichung von Veranstaltungen mittlerer Größe unter realistischen Rahmenbedingungen.“
Hoffnung nicht erfüllt
Durch das zweimonatige Betretungsverbot seien die Einnahmen vieler Gastronomiebetriebe in den Keller gerasselt. Die Hoffnung, dass es mit der Öffnung ab 15. Mai besser wird, habe sich in den meisten Fällen nicht erfüllt, wie auch Gastronomen im Bezirk bestätigen. "Es zeigt sich, dass man die Wirtschaft zwar von einem Tag auf den anderen runterfahren kann, aber ihr Vollbetrieb nicht wieder auf Knopfdruck hergestellt werden kann. Die oft enormen Einnahmenausfälle machen auch in unserem Bezirk vielen Gastronomiebetrieben schwer zu schaffen. Sie brauchen eine raschere und nachhaltige Unterstützung. Ändert sich das nicht, werden viele Wirtinnen und Wirte den Pauschalierungsvorteil und andere angekündigte Dinge nicht mehr in Anspruch nehmen können, weil es ihre Unternehmen nicht mehr geben wird", fürchtet Christian Klug.
Nur 25 Prozent Ersatz
Auch der Fixkostenzuschuss bringe zahlreichen Betrieben weniger als erhofft, weiß Klug aus der Praxis. "Dieser kommt nur gestaffelt zum Einsatz. Dabei werden 75 Prozent der Fixkosten ausbezahlt, allerdings erst ab einem Umsatzeinbruch von 80 Prozent. Der überwiegende Teil der Betriebe hat aber einen Umsatzeinbruch zwischen 40 und 60 Prozent. In ihrem Fall deckt der Zuschuss nur 25 Prozent der Fixkosten ab, und das auch nur für drei aufeinanderfolgende Monate. Substantielle Hilfe sieht anders aus".
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.