Frauenberatung in Linz-Land
„Am Ende gestärkt hier rausgehen“

30 Jahre Babsi Traun wurde miteinander gefeiert. Leiterin Katharina Barth (3. v. l.) konnten vor Ort im Schloss Traun auch Landesrätin Birgit Gerstorfer (2. v. l.) und Trauns Bürgermeister Rudolf Scharinger (Bildmitte) begrüßen. | Foto: Babsi Traun
  • 30 Jahre Babsi Traun wurde miteinander gefeiert. Leiterin Katharina Barth (3. v. l.) konnten vor Ort im Schloss Traun auch Landesrätin Birgit Gerstorfer (2. v. l.) und Trauns Bürgermeister Rudolf Scharinger (Bildmitte) begrüßen.
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Frauenberatungsstellen bieten umfassende Beratung und leisten innovative Frauenarbeit.

BEZIRK (nikl). „Ich kann nicht mehr: Beruf, Kindererziehung, Haushalt. Mir wird einfach alles viel zu viel.“ Diesen und ähnliche Hilferufe erhalten Katharina Barth, Leiterin der Frauenberatungsstelle Babsi in Traun, oder ihre Kolleginnen fast täglich bei den Beratungsgesprächen.

„Die Belastungssituation ist ein Dauerthema bei den Frauen. Die klassische Rollenverteilung mit der Mehrfachfunktion in der heutigen Gesellschaft ergibt leider immer mehr ein klares Fazit: Die psychische Belastung bei den Frauen nimmt dramatisch zu und es kommt immer häufiger zu Gewalt gegen das schwächere Geschlecht“, zeigt Barth auf: „Gott sei Dank, in den Beratungen ist das Thema ,körperliche Gewalt‘ fast nicht präsent. Unsere Klientinnen leiden jedoch oftmals unter der Form der verbalen Gewalt – zum Beispiel an verschiedensten Einschüchterungstaktiken, wie zum Beispiel laut schreien und nicht aus einem Raum lassen oder den Autoschlüssel wegnehmen, damit man nicht mehr aus dem Haus kommt – durch ihre Partner. Viele Frauen fürchten sich, zur Exekutive zu gehen. Macht diese überhaupt etwas?“ In solchen Fällen rät die Expertin, sich Unterstützung beim Gewaltschutzzentrum in Linz zu suchen.

Dieses kontaktiert Opfer nach Mitteilung der Polizei bei Wegweisung und Betretungsverbot und bietet Beratung an. Betroffene Menschen, die zuvor nicht von Beratungsangeboten informiert waren oder es nicht geschafft haben, sich Hilfe zu organisieren, werden dadurch erreicht. Über das Geschehene zu sprechen ist für viele ein Ventil der Erleichterung.

Darüber hinaus können unbürokratisch Informationen weitergegeben werden. Somit erhalten die Hilfesuchenden Zugang zur Unterstützung. Auch die Frauenberatungsstelle Babsi ist aus der Not von Frauen entstanden. Das geschah genau vor 30 Jahren: „1988 gab es zahlreiche Betriebsschließungen im Bezirk Linz-Land. Von einem auf den anderen Tag standen viele Frauen ohne Job da und auch die Kinderbetreuung fehlte“, beschreibt die Leiterin die Anfänge der weit über den Bezirk hinaus bekannten Anlaufstelle für Frauen jeder Altersgruppe.

Unabhängigkeit erreichen

Drei Jahrzehnte später hat sich das Angebot sehr gewandelt. Barth: „Wir orientieren uns am Bedarf der Frauen. Anfangs ging es um die Unterstützung bei Bewerbungsgesprächen. Nun bietet das Babsi Traun rechtliche, psychologische und eine arbeitsmarktpolitische Beratung an. Seit dem Jahr 2016 ist bei uns in Traun auch ein Frauenberufszentrum untergebracht.“ Seit der Stunde null wird die Frauenberatungsstelle auch von Gisela Peutlberger-Naderer, SPÖ-Landtagsabgeordnete, unterstützt: „1988 ging es darum, die Frauen beim Einstieg in das Erwerbsleben zu unterstützen. In den letzten Jahrzehnten haben sich die Frauen und der Arbeitsmarkt geändert. Das Ziel ist dasselbe: Die Frauen sollen unabhängig sein. Danke an Babsi: Diese gut vernetzte Beratungsstelle gibt den Frauen den oftmals dringend benötigten Selbstwert und das Selbstvertrauen zurück.“ Das unterstreicht auch Katharina Barth mit ihrem Leitsatz für Babsi Traun: „Frauen, die zu uns kommen, sollen aufrechter und gestärkter wieder rausgehen, als sie kamen.“

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