Gsundbleiber: Ein Mordfall mit vielen offenen Fragen

<f>Vor fünfzig Jahren</f> klickten die Handschellen. | Foto: Laurent Hamels/Fotolia
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Anfang Oktober 1963 ereignete sich in Kematen ein brutales Verbrechen, das nie ganz geklärt wurde.

KEMATEN (nikl). Was war geschehen? Der Linzer, ein früherer Gemüsehändler, der gemeinsam mit seiner Frau auf dem Markt in Urfahr ein Standerl hatte, kam regelmäßig nach Kematen, um dort bei den Bauern seine Ware – Obst, Gemüse und Eier – billiger zu beziehen. In der Pension versorgte er sich für den Eigenbedarf. Anfang Oktober 1963 sollte es seine letzte Fahrt ins Kremstal sein. 

Bleibt’s ma g’sund, bis i wiederkum

Der „Gsundbleiber“ – er verabschiedete sich bei den Leuten jeweils mit dem Satz „Bleibt’s ma g’sund, bis i wiederkum“ – wie ihn die Kremstaler liebevoll nannten, wurde nach dem Besuch der Bahnhofsrestauration in Kematen an der Krems von einem jungen Landarbeiter überfallen, niedergeschlagen und beraubt. Vorab wurde das Verbrechen nicht entdeckt, wäre da nicht die Gattin des Gsundbleibers gewesen. Als ihr Mann nicht wie verabredet nach Hause kam, machte sie sich selbst auf die Suche.

„Miss Marple“ begab sich auf Spurensuche

A la Miss Marple rekonstruierte die Linzerin den Zeitablauf des Aufenthalts ihres wie vom Erdboden verschwundenen Gatten. Sie war sich sicher: Ihrem Mann musste etwas zugestoßen sein und der Letzte, der ihn lebend gesehen hat, war der besagte Landarbeiter. Gegen diesen erstattete die Linzerin eine Anzeige beim Gendarmerieposten in Kematen an der Krems.

Das alles wegen 420 Schilling?

Noch am selben Abend kehrte die Pensionistin nach Linz zurück und Kommissar Zufall wurde aktiv: Ein ihr bekannter Schichtarbeiter sah den Gesuchten in der Bahnhofsrestauration in Kematen und verständigte die Linzerin. Diese sorgte sofort für seine Verhaftung. In einem Verhör gestand der Landarbeiter, den Gsundbleiber „nur“ beraubt – Beute: 420 Schilling – zu haben.

Was war geschehen?

Erst eine Obduktion sollte das Verbrechen – Mord oder räuberischer Totschlag – ans Tageslicht befördern. Eine Frage bleibt jedoch bis heute ungeklärt: Ist das Opfer in die Krems geworfen worden oder torkelte dieser – er litt an einem grauen Star – ans Kremsufer und fiel dort ins Wasser?

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