Leonding in alten Ansichten

Verheerendes Hochwasser im Jahr 1909

Eines der verheerendsten Grundbach-Hochwässer erlebte Leonding vor mehr als 114 Jahren – im Jahre 1909!

LEONDING. Hier auf dem Foto zu sehen ist die Unionstraße bei der Abzweigung Gaumberg, dem Nussböckstraßl hinauf zum Nussböckgut (bei der heutigen Unterführung). Rechts das alte Bahnwärterhäusl von dem aus die Schranken betätigt wurden. Hinter dem Bahndamm ist noch die alte Zieglei Weihs zu sehen und auch der dazughörige Schlot. Die Ziegelei hatte übrigens auch ein eigenes Anschlussgleis an die Lokalbahn. Auch das alte Viadukt zur Ziegelei ist hier noch gut zu erkennen - nicht zu verwechseln mit dem Lilo-Viadukt etwa 300 m weiter westlich bei der ehemaligen Haltestelle Gaumberg!

Aufgrund zahlreicher heftiger Überschwemmugen im Leondinger Gemeindegebiet, die Jahrhunderte zurückreichen, entschloss man sich nach der letzten großen Überschwemmung im Jahre 1909, zur Regulierung der Leondinger Bachläufe - insbesondere des Füchsel-, Krumm- und Alhartingerbaches. Die Grabungsarbeiten begannen 1911, stockten durch die Kriegsgeschehen des 1. Weltkrieges (hier wurden auch russische Zwangsarbeiter aus dem Gefangenenlager Wegscheid herangezogen) und kamen nach dem 1. Weltkrieg aufgrund der finanziellen Notlage ganz zum Erliegen. 1937 wurde das Gemeindegebiet neuerlich durch ein verheerendes Hochwasser heimgesucht und die Pläne der Regulierung wurden wieder aktuell. Der 2. Weltkrieg stoppte die angedachten und dringend notwendigen Arbeiten neuerdings. Doch just ein paar Jahre nach dem 37er Hochwasser suchte abermals ein sehr schlimmes Hochwasser 1941 Leonding heim und die Tieferlegung des Füchselbaches war somit unausweichlich. Bis das Projekt aber letztlich tatsächlich umgesetzt werden konnte und die Finanzierung nach den Kriegsjahren stand, mussten weitere 10 Jahre vergehen. Erst 1951 konnte mit den entscheidenden Grabungsarbeiten vom Imberger Steinbruch (Wibau) Richtung Linz begonnen werden. Die Verrohrung läuft etwa fünf Meter unter Erdniveau ab der Wibau über das Gebiet des Askö-Sportplatzes und der Fa. Trench hinüber zum Larnhauserweg und in etwa 50 Meter südlich und parallel der Unionstraße entlang Richtung Linz. Beim Bau der Westbrücke in den 1960er Jahren stieß man beim südlichen Widerlager der Brücke versehentlich auf die Verrohrung. Die gesamte Bauzeit dauerte gut vier Jahre!

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