Stift Wilhering
Im Wandel der Zeit
WILHERING (eng). Das Stift Wilhering wurde im Jahr 1146 vom Zisterzienser Orden gegründet. Durch Schenkungen des Grafen von Schaunberg kam das Stift zu beachtlichem Wohlstand. Das Stift ist bis heute ein wichtiger Arbeitgeber der Region. Knapp 90 Leute sind im Bereich des Stiftes beschäftigt. „In der geschichtlichen Entwicklung der letzen 100 Jahre waren die meisten Beschäftigten anfänglich vor allem in der Landwirtschaft und dann in der stiftseigenen Gärtnerei tätig,” so Abt Reinhold Dessl. Zur Zeit der Aufhebung des Stiftes durch die Nationalsozalisten 1938 zählte das Stift mehr als 60 Mönche. Vergleichsweise dazu sind es heute circa 20. Als geistlich-spirituelles Zentrum wird das Stift vor allem bei hohen kirchlichen Festen aufgesucht. „Durch umfangreiche Umbauten und die Neugestaltung des Stiftshof und Maierhof möchte man sich auch vermehrt für den Tourismus öffnen”, sagt Dessl. Im Jahr 1928 wurde dann dem ersten Landeshauptmann von Oberösterreich Johann Nepomuk Hauser in der Abt Krypter in Wilhering die letzte Ehre erwiesen.
Zeit des Nationalsozialismus
Dessl schildert die Zeit des Nationalsozialismus: Die Beteiligung von sechs Mönchen an einer Widerstandsgruppe bot für die Nationalsozialisten den Vorwand für die Aufhebung und Enteignung des Stiftes 1940. Insgesamt waren neun Mitglieder des Stiftes im Gefängnis oder im Konzentrationslager. Der damalige Abt, Bernhard Burgstaller, verstarb im Gefängnis an Unterernährung und Erschöpfung und kann als Märtyrer des Nationalsozialsmus bezeichnet werden. P. Konrad Just war sieben Jahre in den Konzentrationslagern Dachau und Buchenwald, weil er gegen Hitler gepredigt hatte. In den Stiftsgebäuden waren Flüchtlinge und Militär untergebracht. Zum Schluss des Krieges war es ein Lazarett.
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