"Kostenexplosion"
Leondinger Sonnensegel sorgt für Wirbel in Stadtpolitik

Wirbel gibt es derzeit um Leondings Sonnensegel. | Foto: Luger & Maul
  • Wirbel gibt es derzeit um Leondings Sonnensegel.
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Das geplante Sonnensegel für den Stadtplatz in Leonding sorgt für Unmut bei der FPÖ. Sie spricht von Kostenexplosion.

LEONDING. „Das von SPÖ, ÖVP und GRÜNEN beschlossene Sonnensegel am Stadtplatz entwickelt sich immer mehr zum Desaster. Aus den geplanten 260 000 Euro sind nach der letzten Schätzung bereits 400 000 Euro geworden. Das ist für uns nicht zu akzeptieren“, ärgert sich Fraktionsobmann Peter Gattringer. „Verantwortlich für die Umsetzung dieses Projektes ist das türkis geführte Infrastrukturressort. Gerade eine ÖVP, die sich laufend als Wirtschaftspartei bezeichnet, zeichnet sich hier für erhebliche Mehrkosten verantwortlich. Um diese Mehrkosten hätte man sinnvoll die Leondinger Wirtschaft während der derzeit anhaltenden Krise unterstützen können“, kritisiert Gattringer.

Sicherheitsauflagen umgesetzt

Tobias Höglinger Fraktionsführer der SPÖ kontert: "Leider wird auch in der Leondinger Gemeindepolitik sichtbar, dass wir uns in einem Wahljahr befinden. Die FPÖ hatte offenbar von Anfang an das Ziel, die Neugestaltung des Stadtplatzes zum Wahlkampfthema zu machen. Ursprünglich waren sie gegen eine öffentliche Toilette am Stadtplatz, die dann ohnehin aus technischen Gründen nicht umgesetzt werden konnte. Ab diesem Zeitpunkt haben sie sich auf das Sonnensegel „eingeschossen“, das sie bis dahin bei allen grundsätzlichen Abstimmungen über den Stadtplatz und die dafür notwendigen Budgets mitgetragen haben.

Völlig unklar sei laut Höglinger zudem, mit welchen Beträgen die Freiheitlichen hantieren würden. "Die dem Gemeinderat vorgelegten Zahlen wurden entweder nicht verstanden oder man hat mit diesen allzu kreativ gerechnet. Sowohl die ursprüngliche Prognose als auch die derzeitige Einschätzung liegen zwischen den genannten Zahlen. Die letzten notwendigen Erhöhungen waren zudem lediglich Folgen von Sicherheitsauflagen des Amtssachverständigen", so der SP-Mann.

NEOS gegen "Prestigeprojekt"

Schon zu Beginn hatten die NEOS das Projekt Stadtplatzneubau abgelehnt. „Einen gerade einmal rund 15 Jahre alten Stadtplatz komplett neu zu bauen macht für uns derzeit keinen Sinn,“ so NEOS-Fraktionsobmann Gerd Oismüller und weiter: „Wie erwartet kommt es beim Prestigeprojekt der Frau Bürgermeister zur Kostenexplosion. Um im September wahltagsgünstig eröffnen zu können werden unternehmerischen Prinzipien von Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit beiseite gelassen.“

Falsche Summen

Dass es aufgrund eine Auflage eines Sachverständigen Mehrkosten gäbe ist laut Thomas Neidl von der ÖVP richtig, allerdings sei die Höhe falsch. "Die zusätzlich notwendige Aufkantung zum Schutz vor einer möglichen herabfallenden Schneelast ist notwendig.  Hier kommen zusätzliche Kosten von rund 40.000 Euro dazu", betont Neidl. Wie Gattringer auf die Höhe käme, könne er nicht nachvollziehen. "Fakt ist, dass der Stadtplatzumbau auch mit den Stimmen der FPÖ beschlossen wurde. Da sich die FPÖ intern nicht einig ist, wird nun versucht von der eigenen Gespaltenheit abzulenken und andere zu beschmutzen", sagt der VP-Politiker.

Teil des Gesamtkonzepts

Auch die Grünen verteidigen das Sonnensegel als Teil des Gesamtkonzeptes Stadtplatz Neu. "Neben Verbesserungen für Fußgänger und Radfahrer wird die Grünfläche bedeutend größer und es werden viele neue Bäume gepflanzt. Es wird die Möglichkeit geben, den Stadtplatz zumindest temporär autofrei zu machen, was den öffentlichen Raum vor allem für Familien deutlich attraktiver machen wird. Es würde keinen Sinn machen einen wesentlichen Teil dieses Gesamtplans einfach zu streichen", so Sven Schwerer von den Grünen.

Konzept richtig – Kosten prüfen

Einen differenzierten Blick auf die Thematik hat Johann Katstaller von der Initiative "Für Leonding". Auf der einen Seite sei es wichtig durch ein solches Projekt der Verödung des Stadtkerns entgegen zu treten, die endgültigen Kosten müssten aber sicherlich auch durch den Prüfungsausschuss der Stadt nach Bauabschluss geprüft werden. Prinzipiell steht Katstaller dem Ganzen positiv gegenüber: "Es ist ein Projekt, das dem Besucher, aber auch der örtlichen Geschäftswelt nützt".

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