Schulungsvideo für den Ernstfall
Oberösterreichs Retter werden blockiert
Helmut Födermayr, Bezirksfeuerwehrkommandant von Linz-Land und Initiator eines oö-weiten Schulungsvideos, versteht nun die Welt nicht mehr.
LINZ-LAND (nikl). Seit mehr als zwei Jahren arbeitet Födermayr an einem oberösterreichweit einzigartigen Schulungsvideos, wird in allen Fahrschulen gezeigt, um bei den Verkehrsteilnehmern mehr Bewusstsein im Ernstfall zu schaffen. „In drei Blöcken – vom Einsatzereignis über die Alarmierung bis zum Geschehnis vor Ort – soll das Verständnis für die Arbeit der Einsatzkräfte geweckt werden.“
„Ich versteh die Welt nicht mehr“
Nun steht der Dreh für das richtige Verhalten in einer Rettungsgasse am Plan und hier werden dem Feuerwehrchef des Bezirks plötzlich Steine in den Weg gelegt: „Ich versteh’ die Welt nicht mehr. An einem Sonntagmorgen um sieben Uhr früh wollte ich diese Szene auf der A1 bei Asten drehen ohne jemanden zu behindern. Zwei Mal zwanzig Minuten eine Verkehrsanhaltung. Wenn wir einmal in einhundert Jahren einen Videodreh machen, ist es für die Landespolizeidirektion und die Asfinag ein Drama und wird gleich blockiert.“
ÖAMTC unterstützt den Dreh
Nun muss Födermayr samt Statisten und viel Aufwand den Dreh nach Niederösterreich verlegen. „Ja, der ÖAMTC hat sofort die Problematik erkannt und stellt uns das Fahrsicherheitszentrum in Melk zur Verfügung. Dennoch, dort müssen wir zusätzliche Bodenmarkierungen anbringen und die kosten 1.000 Euro.“ Die Exekutive sieht sich in diesem Fall nicht zuständig: „Die Feuerwehren bekommen jederzeit volle Unterstützung von uns, in diesem Fall sind das Verkehrsministerium und die Asfinag zuständig. Darüber hinaus gibt es schon Schulungsvideos, also muss man das Rad nicht neu erfinden“, betont David Furtner, Pressesprecher der Landespolizeidirektion Oberösterreich. Für den Autobahnbetreiber Asfinag muss zu jedem Zeitpunkt die Verkehrssicherheit gewährleistet sein:
„Asfinag hat sich nicht drübergetraut“
„Schon 2011 wurde für den Rettungsgassen-Informationsclip der Asfinag der Dreh auf der gesperrten Richtungsfahrbahn einer Sanierungsstrecke verworfen, weil hier Kamerateams, Scheinwerfer oder Statisten ohne entsprechenden Sichtschutz die Augen der Fahrer auf der anderen Seite auf sich gezogen hätten, mit eventuell problematischen Folgen.“ Für den Sicherheitssprecher der OÖVP, Wolfgang Stanek, liegt hier das Verschulden eindeutig beim Autobahnbetreiber Asfinag: „Vorab danke an Helmut Fördermayr für sein Engagement. Und zu den Aussagen der Asfinag: Das ist reiner Mumpitz, die haben sich einfach nicht drübergetraut über die Autobahnsperre.“
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