Paschinger "Ötzis" entdeckt

PASCHING (kut). Im Gemeindegebiet von Pasching sollte eine neue Straße errichtet werden. "Bei diesen Arbeiten wurden Tonscherben und Steinwerkzeuge aus der Jungsteinzeit gefunden", berichtet Bürgermeister Peter Mair im BezirksRundschau-Gespräch.

20.000 Euro für Grabungen

In der letzten Woche fanden neben der neuen Verbindungsstraße am westlichen Rand von Pasching (südlich der Volksschule) Grabungsarbeiten für die Errichtung einer Parkfläche statt. Die Gemeinde wurde darauf hingewiesen, dass archäologische Funde vermutet würden. Das Bundesdenkmalamt hat für die Fläche eine Unterschutzstellung ausgesprochen. "Dies bedeutet, dass, bevor mit den eigentlichen Parkplatzerrichtungsarbeiten begonnen wird, ärchäologische Grabungen durchgeführt werden", so Mair. Die Kosten für die Untersuchung der Firma Archeonova aus Leonding belaufen sich auf 20.000 Euro.
Bei diesen Grabungen, die noch bis Anfang September andauern, wurde man rasch fündig. Es wurden Gräber aus der Bronzezeit und auch einige Relikte aus der Steinzeit freigelegt. Diese wurden fachkundig geborgen und abtransportiert. „Jetzt erfahren wir wieder einiges über unsere Vergangenheit und können damit unsere Pasching-Chronik ergänzen“, freut sich Bürgermeister Peter Mair bei der Besichtigung der Fundstelle. Derzeit ist die Auswertung der archäologischen Grabung im Gange und mit Spannung werden die Ergebnisse der anthropologischen Untersuchung erwartet.

Vier Personen gefunden

"Völlig unerwartet für uns Archäologen war die Entdeckung von vier frühbronzezeitlichen Gräbern im Nordosten der Grabungsfläche. Zwei Erwachsene und zwei Kinder fanden hier ihre letzte Ruhestätte, ausgestattet mit den für diese Zeit typischen Grabbeigaben. So enthielt das Hockergrab eines sehr robust gebauten Mannes neben einer Gewandnadel und einem Meißel einen verzierten Griffplattendolch aus Bronze. Die letzte nachweisbare Geschichtsepoche markiert ein römerzeitliches, reliefverziertes Gefäßfragment aus dem zweiten nachchristlichen Jahrhundert", erklärt Wolfgang Klimesch von der Firma Archeonova.

Weitere Relikte

Es werden noch weitere Relikte aus der Stein- beziehungsweise Bronzezeit im Gemeindegebiet von Pasching vermutet.