Wasserkraftwerk gescheitert
Wassergenossenschaft stimmte gegen Projekt. Bürgermeister plant Bürgerbefragung.
NEUHOFEN (kut). Wie die BezirksRundschau berichtet hat, wollte die Wassergenossenschaft Neuhofen an der Oberen Wehr auf der Neuhofener Seite der Krems ein Kleinwasserkraftwerk bauen. Gegen die Errichtung des Kraftwerks haben sich viele Anrainer gewehrt. Sie befürchteten, dass der beliebte Badeplatz dem Bauprojekt zum Opfer fallen wird.
Erfolg für Bürger
Die Bürgerinitiative "Freunde der Wehr" wurde gegründet und auf einer eigenen Facebook-Seite gab es emotionale Diskussionen rund um dieses Projekt. Alfred Strauß, Sprecher der Bürgerinitiative, kann nun Entwarnung geben: "Bei der Jahreshauptversammlung der Wassergenossenschaft stand dieses Projekt zur Abstimmung. Normalerweise sind 20 Personen anwesend, bei dieser Abstimmung jedoch 200. Das zeigt mir, wie wichtig die Erhaltung des Naherholungsgebietes bei der Krems ist. Bei der Abstimmung sprach man sich mit einer überwältigenden Mehrheit gegen den geplanten Kraftwerksbau aus. Diese klare Entscheidung ist der Beweis für eine funktionierende Bürgergesellschaft. Das ist deshalb von Bedeutung, weil der Bürgermeister und die Gemeinderäte trotz 2000 Unterstützungserklärungen bisher keinen Beschluss für die Erhaltung des beliebten Naherholungsgebietes getroffen hatten."
Gemeinderatsbeschluss
Bürgermeister Günter Engertsberger sieht das nicht so: "Wir haben seit dem Jahr 2011 einen Gemeinderatsbeschluss, mit dem Inhalt, dass die Gemeinde Neuhofen an der Krems keine Einwände gegen die Errichtung eines Kleinwasserkraftwerkes an der Oberen Wehr des Kremsflusses hat. Wir haben uns dafür ausgesprochen, weil dies dazu dient, nachhaltig ökologischen Strom zu erzeugen. Für mich ist es aber auch wichtig, dass bei der Errichtung dieses Projektes das Naherholungsgebiet und der Badeplatz erhalten bleiben. Wir planen eine Bürgerbefragung."
Zur Sache
Seit 2010 betrieb die Wassergenossenschaft ein Projekt, mit dem sie am Kremsfluss ein Wasserkraftwerk errichten wollte. Nachdem bekannt wurde, dass im September eine Wasserrechtsverhandlung anberaumt sei, regte sich massiver Widerstand aus der Bevölkerung gegen dieses Projekt. Die Bürgerinitiative "Freunde der Wehr" befürchtete, dass die Bedingungen für den Kraftwerksbau nicht eingehalten würden. Statt 2500 bis 5500 l/sec würden nur mehr 66 l/sec über den Wasserrücken fließen. Und das nur von acht Uhr in der Früh bis 20 Uhr am Abend. Den Wasserfall hätte es somit überhaupt nicht mehr gegeben.
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