Wilheringer Jäger steigen auf die Bremse

Dieses Reh suchte Zuflucht in einer Thujen-Hecke – bis das Wasser weiter anstieg. | Foto: FF Schönering
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WILHERING (mig). Die Jagdgenossenschaft Wilhering beklagt, dass durch das Hochwasser der Wildbestand drastisch reduziert wurde und die vorgegebene Abschussquote nicht eingehalten werden könne. Diese würde den Bestand noch weiter reduzieren, warnen die Jäger. Dazu wurde bei der Bezirkshauptmannschaft ein Antrag eingebracht, mit dem die Jagdgenossenschaft ihre Forderung bei der zuständigen Behörde deponierte. Die dabei zugesagte Reduktion der Abschussquote erfüllt keineswegs die Vorstellungen der Wilheringer Jäger. "Nicht bedacht wurde, dass durch das Hochwasser eine nachhaltige Schädigung des Wildbestandes erfolgt ist", meint etwa Franz Kaiblinger, "denn Fluttermin und Setztermin, das bedeutet Geburtstermin, waren heuer relativ zeitgleich. Die getöteten Kitze wären nächstes Jahr geschlechtsreif geworden, sie fehlen dann völlig. Angesichts dieser Umstände sind wir dem Wild verpflichtet, um die Nachhaltigkeit zu gewährleisten."

Josef Hollaus ist Jäger und hat ein Gasthaus inmitten des Überschwemmungsgebietes in Wilhering. Er erzählt aus der eigenen Erfahrung: "Als das Wasser in der Nacht gestiegen ist, haben die Rehe, die sich auf Anhöhen retten konnten, laut geschrien. Als es rasant weiterstieg, wurde es plötzlich ganz ruhig draußen – das war enterisch." Nachdem die Wassermassen wieder zurückgegangen waren, lagen die Rehe überall herum. "Etwa 60 wurden tatsächlich gefunden", meint Kaiblinger, "wir befinden uns am Ende des Eferdinger Beckens. Da wurden viele angeschwemmt. Allerdings wurden auch viele weggeschwemmt."

Abschussplan geändert
Die Jagdbehörde der Bezirkshauptmannschaft bestätigt, dass der Abschussplan für heuer aufgrund des Hochwassers nachträglich geändert wurde. Der Bescheid ist allerdings noch nicht ausgestellt und somit nicht öffentlich. Man verweist darauf, dass es keine Grundlage gäbe, wie viele Kitze tatsächlich umgekommen sind. Die Kitzsterblichkeit sei auch eine Witterungsfrage. Es gibt dazu keine Zählungen, bei der Begehung im Frühjahr werden die Bissspuren an den Bäumen ermittelt. Aufgrund dessen wird dann der Abschussplan für das kommende Jahr festgelegt.

"Keine Fluchtmöglichkeit"
Die Jagdgenossenschaft Wilhering stößt sich auch an der Stellungnahme der Behörde, in der es heißt, dass das Hochwasser nur langsam angestiegen wäre, sodass das Rehwild Richtung Süden fliehen konnte. "Auf einer Länge von 4,2 Kilometern gab es nur zwei Fluchtmöglichkeiten für die Tiere", so Kaiblinger, "und genau an diesen Stellen standen zahlreiche Schaulustige. Die Rehe haben wieder umgedreht und sind ins Wasser zurück."

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