Matthias Feichtinger und Anna Sturm
„Aufhören, wenn es am schönsten ist!“

- Foto: ASKÖ Traun
- hochgeladen von Klaus Niedermair
Nach zwölf Jahren als erfolgreiches Tanzpaar beendeten Matthias Feichtinger und Anna Sturm ihre Karriere.
Was hat euch dazu bewogen, eure Rock'n'Roll Akrobatik-Karriere zu beenden? Feichtinger:
Es heißt, man soll aufhören, wenn es am schönsten ist. Anna und ich hatten das Gefühl, dass wir 2022 gerade unseren Zenit erreicht hatten. Seither konnten wir diesen Level auch 2024 nicht wirklich halten. Daher haben wir uns konsequenterweise dazu entschlossen, unsere Karriere in einer guten Form zu beenden.
Welche waren eure größten Erfolge und schönsten Erinnerungen während eurer Tanzkarriere?
Zu unseren größten Erfolgen, die wir selbst am meisten gefeiert haben, zählen das erstmalige Erreichen des Halbfinales bei einem internationalen World Cup 2018 in Helsinki Finnland, und Halbfinale Platz zehn 2019 bei der Europameisterschaft in Sochi Russland, der erste Sieg in der Königsklasse bei der Staatsmeisterschaft 2019, und natürlich das Jahr 2022: In diesem Jahr belegten wir den dritten Platz bei den World Games in den USA, gewannen die World Cup Finals und sicherten uns damit den Gesamtweltcupsieg.
Gibt es etwas, das ihr bereut oder gerne anders gemacht hättet?
Oft verliert man sich in einem Rückschaufehler, indem man denkt, dass eine andere Entscheidung zu einem anderen Verlauf geführt hätte. Wie es tatsächlich gekommen wäre, kann man nie wissen. Besser hätte man immer etwas machen können, aber zusammenfassend sind wir sehr zufrieden mit allem.
Wie hat sich euer Leben außerhalb des Tanzens verändert, seitdem ihr aufgehört habt?
Sport spielt weiterhin eine entscheidende Rolle in unserem Leben, und ich muss sagen, dass wir gar nicht so viel mehr Freizeit haben, wie ursprünglich gedacht. Der erste Schritt war, alle Freunde zu treffen, mit denen ein Kaffee bereits ausständig war. Da ist der Sommer dann ohnehin schnell verplant. Außerdem muss man das ganze auch mal sacken lassen, ich denke wir, realisierend das Ende erst mit Beginn der neuen Saison, wenn wir nicht mehr mitkämpfen, sondern die Wettkämpfe nur noch am Bildschirm verfolgen und hoffentlich dann als Trainer mit der Jugend vor Ort.
Habt ihr Pläne für die Zukunft oder Leidenschaften, die ihr verfolgen möchtet?
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich am liebsten alle Sportarten einmal ausprobieren würde. Dennoch schlägt unser Herz weiterhin für die Rock'n'Roll Akrobatik und es ist auch wichtig den Sport weiterhin zu unterstützen. Randsportarten leben von dem ehrenamtlichen Engagement von vielen. An dieser Stelle spreche ich ein großes Dankeschön an die Stadt Traun und unseren Verein Top Show ASKÖ Traun aus. Die uns hier wirklich bestens unterstützten. Wir haben hier ein tolles Team, eine gute Atmosphäre. Jeder, der zu uns ins Training kommt, ist begeistert vom Spirit.
Welchen Rat würdet ihr jungen Tänzern geben, die gerade erst mit ihrer Karriere beginnen?
Habt den Mut zum Leistungssport. Sport bildet den Charakter wie kaum etwas anderes. Aber vergesst bei all dem Training nicht den Spaß und die Freundschaft. Und damit meinen wir nicht jedes Training muss lustig sein. Im Gegenteil, wenn 60 bis 70% der Trainings richtig Spaß machen hat man schon gewonnen, die restlichen 30% sind wichtige Erfahrungen, die man auch haben muss. Sport entscheidet sich oft dort, wie man mit den 30%, mit den Tiefen, umgeht. An guten Tagen, wo alles leichtfällt, zu trainieren oder präsentieren ist nicht die Kunst. Dranbleiben, wenn es hart ist, ist, was es ausmacht, und da hilft da persönliches Umfeld, Trainer, Freundschaften und Beziehung enorm.
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