Schnuppern inklusiv & Job Week
Inklsuivität am Arbeitsmarkt: Stärken in den Vordergrund stellen

- Jürgen Kapeller, Obmann der WKO Linz-Land mit WKOÖ Präsidentin Doris Hummer, Christine Wagner von Alfred Wagner Stahl-Technik und Zuschnitt GmbH und Daniel Höller, CEO von Pflaum & Söhne Bausysteme GmbH.
- Foto: WKO Linz-Land
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Um den Arbeiskräftemangel entgegenzuwirken, setzt die Wrtschaftkammer und das Betriebsservice auf inklusive Formate wie "Schnuppern Inklusiv" oder "die Job Week".
PASCHING. Die Arbeitskräftefrage beschäftigt die oberösterreichische Wirtschaft nach wie vor. Trotz wirtschaftlichem Abschwung 2024 habe sich der Arbeitskräftemarkt nicht wesentlich entspannt, weiß WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer.
Der Hauptgrund sei die lange prognostizierte demographische Entwicklung, die jetzt eintrete. "100 Pensionierungen stehen lediglich 65 neue Arbeitskräfte gegenüber. Traditionelle Recruiting-Methoden reichen nicht mehr aus, um den Personalbedarf zu decken. Für eine nachhaltige Lösung braucht es einen Paradigmenwechsel im Recruiting", betont Hummer. Die Wirtschaftskammer Oberösterreich und das NEBA-Betriebsservice gehen daher mit der ,OÖ Job Week‘ und dem Format ,Schnuppern Inklusiv‘gemeinsam neue Wege.
Auf Augehöhe kennenlernen
2023 wurde in Zusammenarbeit mit dem Betriebsservice die "Job Week" um „Schnuppern Inklusiv“ erweitert. Dabei handelt es sich um eine eigene Veranstaltung, die speziell an Jugendliche mit Unterstützungsbedarf und Erwachsene mit Behinderung adressiert sind.
„Die Philosophie von ,Schnuppern Inklusiv‘ ist, sich in einem lockeren Rahmen auf Augenhöhe kennenzulernen“, beschreibt Jürgen Kapeller, Obmann der WKO Linz-Land, das Konzept. Das Sozialministeriumservice Oberösterreich ist die Drehscheibe zum Thema berufliche Inklusion in Oberösterreich.
„Wir beauftragen das Betriebsservice und das gesamte Netzwerk Berufliche Assistenz (NEBA) mit vielen weiteren Unterstützungsangeboten für Menschen mit Behinderungen“, ergänzt Brigitte Deu, Landesstellenleiterin Sozialministeriumservice Oberösterreich, aus. „Wir beraten Unternehmen zur Beschäftigung von Menschen mit Behinderung und profitieren dabei von den Erfahrungen unserer eigenen Mitarbeiter mit Behinderung“, setzt Maximilian Gradl, Betriebskontakter vom Betriebsservice Oberösterreich, auf das besondere Wissen seines Teams.
Positive Beispiele aus der Wirtschaft
Der Paschinger Familienbetrieb Alfred Wagner Stahl-Technik und Zuschnitt GmbH zeigt, wie erfolgreich diese Inititiative sein kann. So hatte man den Fokus im Rahmen der „OÖ Job Week 2023“ auf Lehrstellen und Jugendliche mit Unterstützungsbedarf gelegt.
Mithilfe des Betriebsservice konnten zwei Jugendliche mit Unterstützungsbedarf mit Christine Wagner in Kontakt kommen. „Schnell war klar, dass noch weiterer Bedarf im Betrieb besteht, denn wir setzen auf inklusive Projekte in Oberösterreich", so Wagner. Und das Unternehmen ging noch einen Schritt weiter: Durch die Unterstützung vom Betriebsservice konnte eine Stelle für ,unterstützende Hausmeistertätigkeiten‘ geschaffen werden.
"Ein Bewerber mit körperlicher und psychischer Behinderung begann 2023 geringfügig und ist nun in einem vollversicherten Dienstverhältnis im Umfang von 20 Wochenstunden, das im Juni startete“, beschreibt Wagner, Geschäftsführerin von Alfred Wagner Stahl-Technik und Zuschnitt GmbH in Pasching.
Betrieb und Bewerber müssen zusammenpassen
Auch bei der der Pflaum und Söhne GmbH in Traun setzt auf das Projekt. HR-Leiterin Maria Pichlbauer wurde von der Wirtschaftskammer auf die Beratungsangebote des Betriebsservice aufmerksam gemacht. „Im ersten Beratungsgespräch wurde bereits ersichtlich, dass dringend eine Person für die Datenverarbeitung gesucht wird, jedoch nur für wenige Stunden. Die Stelle konnte zügig durch einen Betriebsservice Netzwerkpartner ,Work_AUT‘ besetzt werden“, beschreibt Daniel Höller, CEO von Pflaum & Söhne Bausysteme GmbH. „Die Abklärung, ob Betrieb und Bewerber zusammenpassen, erfolgte im Rahmen der ,OÖ Job Week 2023‘. Hier konnte ein für beide Seiten unverbindliches Treffen stattfinden und darauffolgend eine Arbeitserprobung organisiert werden“, sagt Höller.
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