44. SonntagsFoyer - Tod und das Mädchen – Von der Vergänglichkeit
Zugunsten einer kurzfristig eingeschobenen Zusatzvorstellung von „Music for a while“ um 11.30 Uhr abgesagt. Nähere Infos im Vereinsbüro!!
Einführung zur Premiere des Tanzstücks mit Tanzdirektorin Mei Hong Lin, Dramaturgin Katharina John und Mitgliedern des Tanzensembles.
Das Mädchen:
Vorüber! Ach vorüber!
Geh wilder Knochenmann!
Ich bin noch jung, geh Lieber!
Und rühre mich nicht an.
Der Tod:
Gib deine Hand, du schön und zart Gebild! Bin Freund, und komme nicht, zu strafen:
Sei guten Muts! Ich bin nicht wild,
Sollst sanft in meinen Armen schlafen.
Seit dem 14. Jahrhundert ist der Topos vom Tod und dem Mädchen in Literatur und Kunst ein vielfach verarbeitetes Thema. Im Gedicht von Matthias Claudius gebärdet sich der Tod als Freund und sanfter Verführer einer jungen Frau, die versucht ihn abzuweisen. Franz Schubert, den der Tod selbst im Alter von nur 31 Jahren ereilte, sah ihn als bedrohlichen, aber zum Teil auch ersehnten Gefährten seiner letzten
Lebensjahre. Das Poem von Matthias Claudius inspirierte ihn nicht nur zu einem Lied, sondern sieben Jahre später auch zu seinem berühmten Streichquartett Nr. 14 d-Moll. Tanzdirektorin Mei Hong Lin stellt in
ihrem Tanzstück in einer Zeit, die den Tod zum Tabu erklärt hat, die Frage nach dem Verhältnis des Menschen zum Tod und erkundet, wie sich Liebe und Tod, Tod und Jugend miteinander vertragen.
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