Eine Linzerin bei den Reichen und Schönen
Die Linzer Fernsehmoderatorin Silvia Schneider war vor Ort bei den Oscars in Los Angeles.
StadtRundschau: Wie war die Oscar-Verleihung?
Silvia Schneider: Es war sehr aufregend. Das ist eine ganz andere Welt, mit ganz anderem Rhythmus. Dort herrscht eine sehr intensive Lebensenergie.
Was hat Sie am meisten beeindruckt?
Der rote Teppich. Wir konnten uns dort frei bewegen. Wir waren mitten unter Reportern aus allen Ländern. Als wir an einem Tag Tracht getragen haben, waren wir dort die große Attraktion.
Wie real ist die Welt im Umfeld der Oscars?
Alle waren sehr nett und es ist alles riesig aufgezogen. In den reichen Vierteln von Los Angeles glaubt man in einer Filmwelt zu sein. Ein Märchenschloss nach dem anderen. Aber wenn man genauer hinsieht, leben direkt daneben Menschen auf der Straße. Das hat mich sehr berührt, da blutet mir das Herz.
Hoffentlich der einzige negative Eindruck, den Sie mitgenommen haben?
Naja nicht ganz, im Hotel bin ich fast ausschließlich von alten Menschen bedient worden. Die haben Arbeit verrichtet, die auch für junge mühsam gewesen wäre. Hier sieht man die Schwächen des amerikanischen Sozialsystems sehr deutlich.
Zu etwas Schönerem: Sie haben auch Michael Haneke nach der Preisverleihung interviewt.
Richtig. Das war spannend, teilweise war ich aber auch schockiert. Der Oscar hat ihn nicht wirklich beeindruckt. Der stand das ganze Interview über einfach nebenher. Haneke meinte, die Goldenen Palmen wären ihm wichtiger und der Oscar sei nur Mainstream. Ich hatte das Gefühl, wenn ich den Oscar jetzt einfach mitnehme, wär’ es ihm auch egal.
Wer ist Ihnen sonst noch in besonderer Erinnerung geblieben?
Ein Schönheitschirurg, der hat uns erzählt, dass sich Frauen von ihm nur für diesen einen Abend Wasser in Brüste oder Hintern pumpen lassen. Andere wiederum lassen sich Spritzen geben, damit sie in den Stöckelschuhen laufen können. Das ist verrückt, aber sein Geschäft boomt.
Wann sehen wir Sie wieder im Fernsehen?
"OÖ Aktuell" läuft täglich ab 18 Uhr auf LT1 und da schau auch ich aus dem Fernseher.
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