Caritas OÖ
Engagierte Betreuung im Seniorenwohnhaus St. Anna bewirkte ein Wunder

- Wohnbereichsleiter Alfred Kapplmüller (rechts) glaubte von Anfang an, dass es Wilhelm Hosa bald wieder besser gehen würde.
- Foto: Caritas
- hochgeladen von Silvia Gschwandtner
Vor einem Jahr noch war Wilhelm Hosa (72) vollständig gelähmt und konnte nur seine Augen bewegen. Heute kann er dank seiner Willenskraft und dem engagierten Pflegeteam im Caritas-Seniorenwohnhaus St. Anna mit dem Rollator wieder gehen.
LINZ. Die Talfahrt von Wilhelm Hosa war rapide: Erst hatte sich der Amstettner durch eine Virusinfektion eine Gehirnhautentzündung geholt, wenige Wochen später das „Guillain-Barré-Syndrom“ – zwei schwere neurologische Erkrankungen. Nach einer Übelkeit an einem Freitagmorgen kippte er am Nachmittag um. Bevor er das Krankenhaus erreichte, lag er schon im Koma. Drei Wochen lang. Als er aufwachte, war er komplett gelähmt. Nur den Kopf konnte er noch drehen. Selbst das Atmen versagte ihm.
Wenig Hoffnung auf Besserung
Die Diagnose war wenig erfreulich. Alle Ärzte bestätigten, dass der passionierte Künstler gelähmt bleiben würde. Auch sein Bruder, selbst Arzt, sah keine Hoffnung. Gemeinsam beschloss die Familie, das Beatmungsgerät abzuschalten, im vollen Bewusstsein: Sollte es Wilhelm Hosa nicht schaffen, selbständig zu atmen, würde er sterben. Aber Wilhelm Hosa atmete. Eine Reha wurde ihm jedoch nicht genehmigt, weil er als „austherapiert“ galt. So kam er im Juli 2019 ins Linzer Seniorenwohnhaus St. Anna.
„Den kriegen wir wieder hin.“
Dort begrüßte ihn Wohnbereichsleiter Alfred Kapplmüller, der sich schon insgeheim dachte: „Den kriegen wir wieder hin.“ Und Wilhelm Hosa wollte trainieren, um allen zu beweisen, dass sie sich geirrt hatten. Bei allen Menschen, die nach St. Anna kommen, schauen die Caritas-Mitarbeiter, wie viel Selbständigkeit und Selbstwirksamkeit möglich sind und gefördert werden können.
Malerei als Motivation
Bei Wilhelm Hosa merkte Wohnbereichsleiter Alfred Kapplmüller schnell: Da geht noch was. Unterstützung bekam er von Wilhelm Hosas Gattin Christa, die ihren Mann bestärkte.
Schritt für Schritt, durch Bewegungsübungen und ein rigides Trainingsprogramm, kamen die Erfolge. Das ganze Team auf der Wohngruppe packte mit an, inklusive Hausarzt Dietmar Kabelka sowie den Physiotherapeuten Klemens Grabner und Kerstin Merl. „Eine neurologische Rehabilitation ist extrem zäh. Aber der größte Sprung kam durch die lebenslange Leidenschaft von Herrn Hosa: das Malen“, erklärt Kapplmüller.
Mit Rollator kann er wieder gehen
Mittlerweile kann Wilhelm Hosa sogar am Rollator wieder gehen. Das nächste Ziel: Irgendwann wieder nach Hause zu gehen. Wilhelm Hosa weiß, wem er seine unglaubliche Geschichte zu verdanken hat: „Alfred Kapplmüller und seinem Team. Sie sind ein Jahrhundertgeschenk für mich. Mein Wille gekoppelt mit Fredis Methoden haben mir den bisher größten Erfolg meines Lebens beschert. Ohne ihn würde ich heute noch liegen.“


Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.