Bilanz 2024/25
voestalpine verzeichnet spürbaren Gewinneinbruch

- Die wirre Zollpolitik der USA bereiten der voestalpine Sorgen.
- Foto: voestalpine
- hochgeladen von Felix Aschermayer
Trotz – so heißt es aus dem Unternehmen – schwieriger Rahmenbedingungen hat die voestalpine im Geschäftsjahr 2024/25 ein solides, aber deutlich schwächeres Ergebnis erzielt als im Jahr davor. Der Stahl- und Technologiekonzern setzte mit 15,7 Milliarden Euro eine Milliarde Euro weniger gegenüber dem Vorjahr um – ein Minus von 5,6 Prozent. Der Gewinn vor Abzug der Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) fiel um rund 24 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Der Gewinn nach Steuern lag bei 179 Millionen Euro – ein Minus von knapp 14 Prozent. Belastend hätten vor allem schwache Märkte in Europa, Reorganisationskosten und negative Sondereffekte gewirkt.
LINZ. Das EBIT sank um rund 20 Prozent auf 455 Millionen Euro, das Konzernergebnis nach Steuern lag bei 179 Millionen Euro. Insbesondere die Reorganisationen in der deutschen Automotive Components-Sparte und bei High Performance Metals schlugen mit einmaligen Belastungen zu Buche. Allein der Verkauf von Buderus Edelstahl und Abschreibungen summierten sich auf rund 176 Millionen Euro, teils wirksam im EBITDA.
„Unsere Antwort auf das herausfordernde Umfeld war aktives Management – mit Fokus auf Ergebnisqualität, Cashflow und niedriger Verschuldung“
, betont CEO Herbert Eibensteiner.
Fast vier Prozent weniger Mitarbeiter
Trotz der rückläufigen Ertragslage konnte die voestalpine ihren Free Cashflow mit 309 Millionen Euro im Plus halten. Der operative Cashflow blieb bei 1,4 Milliarden Euro stabil. Auch die Verschuldung blieb mit 1,65 Milliarden Euro konstant, die Gearing Ratio lag erneut bei 22,1 Prozent. Die Mitarbeiterzahl sank um 3,7 Prozent auf rund 49.700 – teils durch Verkäufe, teils durch Umstrukturierungen.
„Den Worten der Politik müssen endlich Taten folgen“
Ein Drittel der geplanten 1,5-Milliarden-Euro-Investition für das Klimaprojekt "greentec steel" sind laut dem Unternehmen bereits getätigt worden. Ab 2027 sollen Elektrolichtbogenöfen in Linz und Donawitz die CO₂-Emissionen um 30 Prozent senken. Eibensteiner mahnt mehr politische Unterstützung für die Industrie ein: „Den Worten der Politik müssen endlich Taten folgen“, vermisst Eibensteiner etwa Maßnahmen gegen überbordende Bürokratie, sowie hohe Arbeits- und Energiekosten.
Unsicherheiten durch US-Zölle
Die voestalpine rechnet für das laufende Geschäftsjahr 2025/26 wieder mit einem etwas höheren EBITDA zwischen 1,4 und 1,55 Milliarden Euro. Der Ausblick bleibt jedoch vage: US-Zölle auf Stahlimporte, schwache Konjunkturprognosen und geopolitische Risiken dämpfen die Erwartungen. Die Dividende für Anleger soll 60 Cent je Aktie betragen.
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