Rauer Wind vor Linzer Diskotheken
Die Situation vor den Linzer Discotheken hat sich in den letzten Monaten weiter verschlimmert. Offensichtlich ausländischen Besuchern wird immer häufiger mit seltsamen Ausreden der Zutritt zu Nachtlokalen verweigert. Gespräche mit Betroffenen ergeben, dass die Anweisungen oft von ganz oben kommen.
"Geschlossene Gesellschaft" oder "Nur für Stammgäste" sind dabei die häufigsten Floskeln, die von diversen Türstehern verwendet werden, wenn sie "ungebetene" Gäste nicht ins Lokal lassen wollen. Dass dies inzwischen keine Seltenheit mehr ist, bestätigt Nuri Dalipi: "Es ist mir ein Rätsel, warum mich der Türsteher der Diskothek A1 beim Eingang abgewiesen hat. Ich war in der Gruppe der einzige, der draußen bleiben musste. Ist es ein Zufall, dass ich in der Gruppe der einzige Ausländer war?"
Ähnliche Ansichten kommen von Amir D., der nicht nur bei genannter Diskothek, sondern auch bei der Innenstadt-Bar Remembar schlechte Erfahrungen gemacht hat. "Ich lebe seit über 20 Jahren in Österreich, habe den österreichischen Reisepass und trotzdem wird mir in diversen Lokalen der Zutritt verweigert", beschwert sich Erkan Y.
Die Schuld trifft aber nicht immer die Securities, denn die Anweisungen kommen von ganz oben.
"Die Türsteher können meistens gar nichts dafür", nimmt Mario P., Ex-Türsteher eines Szenelokals in Linz, die Türsteher in Schutz. "Meistens müssen die Türsteher die Anweisungen umsetzen, die vom Lokalbesitzer gewünscht werden. Wer das nicht macht, riskiert seinen Job", weist er auf die Zwickmühle hin, in der sich die Türsteher bei ihren Entscheidungen befinden. Besonders schwierig ist die Situation dann, wenn Türsteher selbst einen Migrationshintergrund haben und Landleuten den Zutritt ins Lokal verweigern müssen.
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