Ars Electronica hat Starts-Prize vergeben

Der "Grand Prize Artistic Exploration 2017" ging an Etsuko Yakushimaru aus Japan. | Foto: MIRAI seisaku
  • Der "Grand Prize Artistic Exploration 2017" ging an Etsuko Yakushimaru aus Japan.
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Die Ars Electronica hat wieder den "STARTS Prize" vergeben. STARTS steht dabei für Science, Technolgy und Arts, also Wissenschaft, Technologie und Kunst. Der Preis ist eine Initiative der Europäischen Kommission und soll Menschen ins Rampenlicht stellen, die Europas soziale, ökologische und ökonomische Zukunft nachhaltige mitgestalten. Die heurigen Sieger kommen dabei aus Japan und der Schweiz. Besonders aufregend ist das Projekt "I'm Humanity" der siegreichen Japanerin Etusko Yakushimaru die erreichen will, dass Musik auch in einer Zukunft ohne Menschen noch existiert und durch eine auf uns folgende Spezies (wieder-)entdeckt und weitergegeben werden kann. Seit jeher wird Musik erst komponiert, dann gesungen oder gespielt, schließlich kopiert, von anderen InterpretInnen wieder gespielt und variiert. Via Radio, LP, Kassette, CD oder Cloud wird Musik über Raum und Zeit hinweg überliefert und verbreitet und dabei stetig verändert und weiterentwickelt. Die Beziehung zwischen Musik und Medium in diesem Prozess gleicht jener zwischen Genen und DNA und genau dies inspirierte Etusko Yakushimaru zu „I‘m Humanity“. Zunächst komponierte sie einen Pop Song, den sie in DNA, konkret in die Nuklein-Sequenz von Cyanobakterien umgewandelte. Dieser DNA-Sequenz wurden Makromoleküle hinzugefügt, die für die Weitergabe genetischer Informationen von einer Generation zur nächsten verantwortlich sind, alles zusammen wurde wieder in die Chromosomen von Cyanobakterien.eingepflanzt. Derart genetisch verändert, trägt der Mikroorganismus nun codierte Musik in seiner DNA und vererbt diese Information an die nächste Generation. Sollte die Menschheit irgendwann aussterben und die Cyanobakterien weiterexistieren, kann eine zukünftige Spezies aus ihnen den Code unserer Musik gewinnen.

Grand Prize Innovative Collaboration 2017

„Rock Print“ ist eine monolithische Installation, die von ArchitektInnen, IngenieurInnen, MaterialwissenschaftlerInnen und PhysikerInnen der ETH Zürich und des MIT entwickelt wurde und erstmals 2015 bei der Architekturbiennale in Chicago zu sehen war. Die vier Meter hohe Installation besteht lediglich aus – losem – Schotter und einer Schnur. Ihre Form und Gestalt verdankt die Installation dem physikalischen Prinzip des „Jamming“: Materialien, deren molekulare Eigenschaft eher einer Flüssigkeit ähneln, im konkreten Fall Schotter, können unter hohem Druck dennoch eine feste Gestalt annehmen. Und genau das haben die ForscherInnen mit „Rock Print“ unter Beweis gestellt. Genau wie beim 3-D-Druck wurde die Installation Schicht für Schicht aufgebaut: Zunächst legte ein eigens programmierter Roboter eine Schnur in einem komplexen, insgesamt 9,1 Kilometer langen Muster aus, darauf brachten die ForscherInnen ein Schicht Schotter auf. Danach folgte wieder eine Schicht Schnur, dann wieder eine Schicht Schotter. Das Eigengewicht des Schotters sorgte dafür, dass die am Ende vier Meter hohe und rund eine Tonne schwere Skulptur nicht in sich zusammenbrach. „Rock Print“ verweist auf das Potential des 3-D-Drucks für die Architektur der Zukunft. Es verknüpft ressourceneffiziente, additive Bauprinzipien mit neuen Design-Möglichkeiten und das bei minimalen Kosten. Die Vision der ForscherInnen geht dabei weit über spannende Architekturprojekte hinaus und skizziert eine neue digitale Baukultur.

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"Lange Nacht der Forschung“ am 24. Mai

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