St. Magdalena im Zoom
Das gallische Dorf in der Stadt
Trotz viel Veränderung ringserhum hat Linz-St. Magdalena seinen dörflichen Ortskern erhalten.
LINZ. Ein Dorfplatz mit Brunnen, daneben die Pfarrkirche, zum Wirtshaus und zur Volksschule sind es nur ein paar wenige Schritte. Wer es nicht besser weiß, der könnte sich in einer Ortschaft am Land wähnen. Dennoch: Wir befinden uns im Linzer Norden, im Stadtteil St. Magdalena.
„Das Besondere an St. Magdalena ist, dass es hier Strukturen gibt, wie in einem ganz normalen Dorf auch: Musikverein, Bauernschaft, Jägerschaft, Feuerwehr“, weiß Georg Spiesberger. Der Techcenter-Geschäftsführer ist in St. Magdalena groß geworden. Seit 40 Jahren ist er bei der Musik, seit 19 Jahren ist er Obmann.
Mehr als 30 Veranstaltungen
Der Musikverein ist im Dachgeschoß des „Dorfwirtshauses“ zu Hause. Von der Dachterrasse des „Oberwirt“ hat man einen wunderbaren Ausblick über die Stadt. Dass das Gasthaus noch existiert, ist ein Verdienst des lebendigen "Dorflebens". In der Kulturgemeinschaft St. Magdalena sind 14 Institutionen von den Goldhauben bis hin zur Jägerschaft vertreten. Gemeinsam organisiert man mehr als 30 Veranstaltungen und sorgt dafür, dass St. Magdalena nicht nur „Wohn- und Schlafstätte ist“, wie es Spiesberger formuliert. Der Kampf der "Magdaleninger" für die Errichtung eines Ortsplatz hat St. Magdalena den Vergleich mit einem gallischen Dorf eingebracht. So bezeichnete Alt-Bürgermeister Franz Dobusch den Stadtteil.
Die "1.000-jährige" Eiche
Die Hartnäckigkeit der Bewohner hat auch für die Wiederbelebung des Dorfwirts gesorgt: Der damalige Gasthof schloss 1998 – nach langem Hin und Her kaufte die Stadt das Haus. Mittlerweile ist mit dem „Oberwirt“ ein neuer Pächter eingezogen. Früher einmal gab es in St. Magdalena einen Kirchenwirt, der mittlerweile ein Wohnhaus ist. Wer aufmerksam ist, erkennt in der Steinmauer die zugemauerte Auslassung, die Kirchgänger damals direkt vom Kirchenausgang zum Wirt führte. "Im Garten des Hauses war früher das Salettl des Kirchenwirts", erzählt Spiesberger. Dort thront immer noch eines der Wahrzeichen von St. Magdalena. Die "1.000-jährige Linde" ist schon auf einem Gemälde zu sehen, das Kaiser Franz I. bei der Pferdeeisenbahn-Eröffnung zeigt.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.