Umsatzeinbußen befürchtet
"Die Bismarckstraße darf keine Sackgasse werden"

- Bäckermeister Franz Brandl befürchtet durch die geplante Fußgängerzone in der Landstraße Nachteile für sein Geschäft in der Bismarckstraße.
- Foto: MeinBezirk
- hochgeladen von Silvia Gschwandtner
Die südliche Landstraße soll heuer noch zur Fußgängerzone werden. Auswirkungen hat diese Änderung möglicherweise auch auf die angrenzende Bismarckstraße. Die ansässigen Geschäftstreibenden – allen voran Bäckermeister Franz Brandl – befürchten Umsatzeinbußen. Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP) ist um Beruhigung bemüht und will Entscheidungen nur im Dialog mit den Betrieben und der Wirtschaftskammer treffen.
LINZ. Nach Ende der Baustelle vor dem ehemaligen Betten Reiter-Gebäude Ende April soll die südliche Landstraße zur Fußgängerzone werden. So sieht es das Linzer Innenstadtkonzept vor und auch der für Mobilität zuständige Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP) plädiert schon länger an dieser Stelle für Verkehrsberuhigungsmaßnahmen. Im Juni letzten Jahres wurde der Vorschlag von Bürgermeister Dietmar Prammer (SPÖ) präsentiert. Für den Abschnitt zwischen Bismarck- und Schillerstraße war darin noch von einer Ausnahme die Rede. Mittlerweile kursieren andere Pläne: Die Einbahn soll aufgehoben und die Zufahrt nur mehr vom Hessenpark kommend möglich sein.
Widerstand gegen mögliche "Sackgasse"
"Die Bismarckstraße würde dadurch zur Sackgasse. Um Platz für zwei Spuren zu schaffen, müssten auch Parkplätze wegfallen", befürchtet Bäckermeister Hans Brandl. Für ihn wäre dies eine mittelschwere Katastrophe. "Die Erreichbarkeit für die Kunden würde dadurch deutlich schlechter, das Parken wird ebenfalls erschwert. Ganz abgesehen von meinen Lieferanten, die sich ebenfalls deutlich schwerer tun würden", so Brandl. Er betont, dass viele seiner Kunden das Auto nutzen, um auf dem Weg schnell einzukaufen. Ein Standortwechsel steht für Brandl nicht zur Debatte: "Ich habe erst vor kurzem eineinhalb Millionen Euro in eine neue Backstube investiert. Da zieht man nicht einfach weg."

- Bäckermeister Franz Brandl hat erst vor einigen Jahren rund 1,5 Millionen Euro in den Standort in der Bismarckstraße investiert.
- Foto: MeinBezirk
- hochgeladen von Silvia Gschwandtner
Geschäftstreibende starteten Petition
Ähnlich wie Brandl schätzen die Situation 21 weitere Geschäftstreibende in der Bismarckstraße ein und haben eine Petition gegen die Aufhebung der Einbahn unterzeichnet. Einer von ihnen ist der Geschäftsführer des Palais Linz, Rafael Hintersteiner: "Eine Aufhebung der jetzigen Einbahnstraße würde die An- und Ablieferungssituation weiter verschärfen, welche städtebaulich ohnehin sehr kompakt ist." Wie Brandl setzt er sich für den Erhalt der bestehenden Begegnungszone ein.

- Aktuell ist die südliche Landstraße eine Begegnungszone.
- Foto: MeinBezirk
- hochgeladen von Silvia Gschwandtner
Hajart: "Entscheidung noch nicht getroffen"
Der zuständige Vizebürgermeister Martin Hajart ist um Beruhigung bemüht. Fix ist jedoch, dass die Sperre aufgrund der Baustelle beim ehemaligen Betten Reiter-Gebäude nicht mehr aufgehoben werden soll. Mit vorerst temporären Begrünungs- und Gestaltungsmaßnahmen soll ab Ende April der gewonnene Platz aufgewertet werden. "Was den Abschnitt zwischen Goethekreuzung und Bismarckstraße betrifft, wurden zuletzt verschiedene verkehrliche Varianten geprüft und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile dargestellt", so Hajart. Eine Entscheidung ist hier noch nicht getroffen. "Sie soll im Dialog mit den Anrainerinnen, Geschäftsleuten und der Wirtschaftskammer vorbereitet werden", betont Hajart. Auch Bürgermeister Dietmar Prammer (SPÖ) will die bestehende Regelung in der Bismarckstraße bis auf weiteres so belassen. "Die bisher eingelangten Varianten zur Regelung in der Bismarckstraße überzeugten noch nicht", heißt es auf MeinBezirk-Anfrage aus seinem Büro.



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.