Die Welt verbessern lassen

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„Du bist zu jung“, hat man zum 22-jährigen Florian Neumüller gesagt, als er sich bei der Wirtschaftskammer Unterstützung holen wollte für die Gründung seines Ladens „eco“. Da sich Neumüller nicht von den Ratschlägen abbringen ließ, kauft man im „eco“ seit einem Jahr umweltfreundlich produzierte und fair gehandelte Mode. „Mittlerweile kann man schon jedes Kleidungsstück fair kaufen, außer Gummistiefel“, sagt Neumüller. Das im Bewusstsein der Linzer zu verankern ist seine Mission. Ein Ziel, das er im Verein „fairhandeln“ mittlerweile mit fünf weiteren kleinen Shops der öko-fairen Textil-Szene aus Linz teilt. „Die Leute, die die Kleidungsstücke herstellen, sollen einen fairen Preis für ihre Arbeit bekommen. Da sind wir von ,fairhandeln‘ Bewusstseinbildner“, sagt der 22-Jährige. Geduldig erklärt er seinen Kunden die verschiedenen Gütesiegel, und die Qualität der Stoffe. Bemühungen, die in Linz seiner Meinung nach auf besonders fruchtbaren Boden fallen:

Bewusstsein und Begegnung

„In Linz gibt es ein höheres Bewusstsein für gesunde Ernährung, ökologische Mode und Wohnen. Außerdem kommen viele Pendler nach Linz“, begründet er die Standortwahl seines Shops. „Das Ars Electronica Festival, das Fair Planet Festival für vegetarische und vegane Ernährung oder die Wear Fair gefallen mir gut. Ich finde es großartig, dass diese alternative Szene in Linz gefördert wird. Und die Klangwolke ist ein gutes Beispiel für eine Begegnungszone zwischen den Schichten“, meint Neumüller. Von diesen Veranstaltungen profitieren seiner Meinung nach auch die jungen Linzer.

Mehr Mut, Platz und Förderung

Den Mut den er selbst aufgebracht hat, um seinen Laden zu gründen, vermisst Neumüller in Linz in der Politik. Dinge anpacken, sollten aber auch die (jungen) Linzer selbst: „Ich hätte gerne mehr Bürgerbeteiligung in Linz. Die Aktion ,Schau auf Linz` finde ich beispielsweise gut. Was fehlt sind auch mehr Platz und Freiraum, um kreativ zu sein. So wie beispielsweise der ,Luft*raum‘, der im Oktober in der Bethlehmstraße 30 eröffnet. Dort können Leute hinkommen, zum Beispiel etwas Schneidern und sich kreativ entfalten“, sagt Neumüller. „Junge Linzer sollten mehr unterstützt werden. Man sollte es den Jungen ermöglichen, die Welt zu verbessern. Sie fördern, wenn sie etwas Neues ausprobieren wollen“, sagt der Unternehmer. Günstige Kredite für Jungunternehmer oder Mietförderungen für Einsteiger wären eine gute Unterstützung, um nicht nur große Ketten in die Stadt zu holen. „Eine Stadt soll ihr eigenes Bild und ihren Charakter bekommen“, sagt Neumüller.

ZUR SACHE: fairhandeln

"fairhandeln" ist ein Zusammenschluss von sechs Läden der öko-fairen Textilszene in und um Linz. Gemeinsam setzen sie sich für biologische, fair gehandelte Mode und Upcycling ein. Das Ziel ist die Information der Konsumenten über faire Kleidung.

www.eco-store.at

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