Initiative "Verkehrswende, jetzt!"
Erneute Protest-Aktion gegen A26-Tunnelportale im Bergschlösslpark

Mit einer Baumplattform machen die "Initiative Verkehrswende, jetzt!", die Linzer Baumrettungsinitiative sowie Extinction Rebellion OÖ auf die drohende Zerstörung des Bergschlösslparks durch den geplanten Bau des "Westring-Tunnels" aufmerksam.
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  • Mit einer Baumplattform machen die "Initiative Verkehrswende, jetzt!", die Linzer Baumrettungsinitiative sowie Extinction Rebellion OÖ auf die drohende Zerstörung des Bergschlösslparks durch den geplanten Bau des "Westring-Tunnels" aufmerksam.
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Im Anschluss an das erste KlimaCamp Ende Juni  (wir berichteten) macht die Initiative "Verkehrswende, jetzt!" – ein Bündnis von mehreren Bürgerinitiativen und Vereinen – mit einer weiteren Aktion gegen die geplante A26-Bahnhofsautobahn sowie die Tunnelportale unterhalb des Bergschlösslparks mobil. Mit einer Baumplattform weisen die Aktivisten jetzt auf die mögliche Zerstörung des Naherholungsgebietes hin. Eine Volksbefragung soll eingeleitet werden. Mehr Infos Online dazu HIER.

LINZ. „Zwischen Ziegelei-, Sophiengut- und Waldeggstraße sowie Ziegeleipark und den Verkehrsinseln vor dem Wissensturm ist der gesamte Baumbestand mit 140 Bäumen zur Fällung vorgesehen, zusätzlich noch etwa 25 Bäume im südlichen Bereich des Bergschlösslparks", so Günter Eberhardt von der Linzer Baumrettungsinitiative. Er und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter fürchten um den Bergschlösslpark. Dort sollen im Zuge des Westring-Baus laut Asfinag drei Tunnelportale mit insgesamt sieben Fahrspuren errichtet werden. Aufgrund der Bodengegebenheiten – bei Probebohrungen wären Lehm sowie Mergel
festgestellt worden – seien offene Baugruben notwendig, die eine weitere Zerstörung des Parks zur Folge hätten. 

Mehr als 150 Bäume würden der Großbaustelle rund um den Bergschlösslpark zum Opfer fallen. | Foto: Initiative "Verkehrswende, jetzt!"
  • Mehr als 150 Bäume würden der Großbaustelle rund um den Bergschlösslpark zum Opfer fallen.
  • Foto: Initiative "Verkehrswende, jetzt!"
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Asfinag: 30.000 Autofahrten pro Tag mehr 

Außerdem sei durch die A26 eine erhebliche Zunahme des Verkehrs im Bahnhofsviertel zu erwarten. „Entsprechend der jetzt schon täglichen Staus ist eine Anbindung an die drei Endpunkte des Freinbergtunnels zu den Stoßzeiten nicht mehr möglich. Sieben Fahrspuren münden beim Bahnhofsknoten in die vierspurige Kärntnerstraße – eine Groteske!“, so Eberhardt. Anrainer Hans Stiasny, ebenfalls bei "Verkehrswende, jetzt!" engagiert, stellt klar: „Die Asfinag hat ihre Gutachten gewissenhaft durchgeführt und die Gefahren und Schwierigkeiten für die Bevölkerung für die Bau- und Betriebsphase der A26 aufgezeigt. Es waren die Politiker und Funktionäre des Landes und der Stadt, die wie Lobbyisten ihren Wunsch „Westring–Linz“ durchsetzten." Laut Schätzung der Asfinag entstünden durch den Autobahnbau rund 30.000 zusätzliche Autofahrten pro Tag in diesem Bereich.

Baumplattform als Zeichen des Widerstandes

Klimaaktivist Christian Leckschmid hat jetzt eine Baumplattform am südlichen Ende des Bergschlösslparks errichtet. Sein Beweggrund: „Es wäre ein herber Verlust, würde dieses innerstädtische Kleinod einer riesigen Betoneinfassung zum Opfer fallen – von den positiven Effekten wie Bindung von Schadstoffen, Speichern von CO2, Kühlung und dem Rückhalten von Wasser ganz zu schweigen." Auch er kritisiert den geplanten Autobahnbau scharf: "Mit den wissenschaftlichen Fakten unserer Zeit darf ein solch Energie-verschlingendes Projekt, das den KFZ-Verkehr noch erhöht, nicht umgesetzt werden." Auch „Extinction Rebellion OÖ“ unterstützt den Widerstand gegen die A26-Bahnhofsautobahn. Aktivist Luca Wassermeyer: „Wir von Extinction Rebellion Oberösterreich können nicht weiter tatenlos zuschauen, wie noch weitere Wälder für Autobahnen zerstört werden."

Klimaaktivist Christian Leckschmid errichtete jetzt eine Baumplattform am südlichen Ende des Bergschlösslparks. Damit will er auf die drohende Zerstörung des Naherholungsgebietes aufmerksam machen.
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Volksbefragung gegen A26 soll eingeleitet werden

Die Initiative "Verkehrswende, jetzt!", die Linzer Baumrettungsinitiative sowie Extinction Rebellion OÖ unterstützen daher aktuell die Einleitung einer Volksbefragung. Dazu sind 6.100 Unterschriften von Linzerinnen und Linzern notwendig. In der Befragung soll geklärt werden, ob die Bürgerinnen und Bürger bereit wären den Kostenanteil von fünf Prozent für den Bau der A26 – derzeitiger Stand 750 Millionen Euro – zu tragen. Für die Stadt würden laut derzeitiger Rechnung mehr als 37 Millionen anfallen. "Das wären auf jeden Fall die teuersten drei Kilometer Autobahn Österreichs", ist Gertraud Walli, Sprecherin der Initiative "Verkehrswende, jetzt!" überzeugt, "das Geld wäre im Ausbau des öffentlichen Verkehrs auf jeden Fall besser investiert." Bis Herbst wollen die Initiativen die Unterschriften zusammen haben, es sind laufend Infostände entlang der Landstraße geplant. Außerdem kann man sich auf der Website informieren.

Erstes Protest-Camp gegen geplanten A 26-Bau im Bahnhofsviertel

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