Linza G‘schichten

Hier gehen Senioren regelmäßig "auf Sendung"

Seit 1998 gestaltet das Team des Linzer Seniorenradios von Montag bis Freitag Programm auf Radio Fro. Von Anfang an mit dabei ist Ewald Hafner. Der 82-Jährige wollte schon als Kind zum Rundfunk, seit der Pension macht er selbst Programm. Wir haben mit ihm über seine Leidenschaft zum Radio, zur Musik und über "Nachwuchs-Probleme" geplaudert.

LINZ. "Technik habe ich mein ganzes Leben gemacht, jetzt mache ich Programm", erzählt Ewald Hafner. Seit der Gründung 1998 ist er aktiv beim Seniorenradio und hat damals das Programmkonzept mit fixen Schwerpunkten entwickelt. Dieses läuft bis heute, mehr als 20 Jahre später, immer noch fast unverändert. Der gelernte Elektriker hat sich schon als Jugendlicher für Mikrofone sowie Aufnahme- und Funktechnik interessiert. Zum Radio wollte er immer schon. In seiner beruflichen Laufbahn war er als Funkmechaniker beim Bau des ORF-Landesstudios schon ganz nah an seinem Traumberuf.

Seit Anfang an auf Radio Fro vertreten

1998 erfuhr er von Josef Schicho, dem ehemaligen Chefredakteur der Linzer Kirchenzeitung, vom Plan ein eigenes Seniorenradio zu gründen. Hafner war sofort begeistert und mit an Bord. Der damalige Versuch, ein eigenes Spartenprogramm beim ORF anzustoßen misslang. Im gleichen Jahr wurden aber die Freien Radios in Österreich zugelassen, und das Radio Fro, heute auf Frequenz 105,0 zu empfangen, gegründet. Dort stießen die Senioren mit ihrer Idee auf offene Ohren und zählen bis heute zu den aktivsten Sendungsmachern des freien Linzer Radios.

Von Schlager bis zur Volksmusik

"Außer Sportnachrichten und tagesaktuellem Geschehen decken wir fast alle Sparten ab", erzählt Hafner nicht ganz ohne Stolz. Von Montag bis Freitag wird zwischen 8.30 und 10 Uhr gesendet – jeden Tag gibt es einen anderen Schwerpunkt. Von Schlager über Volksmusik und Klassik bis hin zu aktueller Musik, die Senioren gefällt reicht das Spektrum. Seine Kollegin Elfi Scheucher berichtet etwa immer freitags in ihrer Sendung aus der aktuellen Musikszene. 

Hier machen Senioren das Programm

Auch wöchentliche Plauderstunden mit Studiogästen oder Literarisches hat seinen Platz. Das gesamte Programm wird ehrenamtlich von engagierten Seniorinnen und Senioren gestaltet. "Das Wunschkonzert am Freitag war früher meine Sendung. Heute kümmere ich mich nur mehr um die Hörspiele", erzählt der 82-Jährige. Dort ist auch Ehefrau Irene ab und zu als Sprecherin mit dabei. 

Älteste Sendungsmacherin ist Jahrgang 1934

"Unsere älteste Sendungsmacherin ist aktuell Herta Gruber, Jahrgang 1934", verrät Hafner. Gemeinsam mit ihrem Mann Walter lädt sie einmal im Monat zu "Gruber's Volksmusikstund". Die nur ein Jahr jüngere Sieglinde Fürstelberger ist hauptsächlich im Hintergrund bei der Technik aktiv. "Zu Hochzeiten waren wir rund 30 Personen beim Seniorenradio", erinnert sich Hafner. Heute hat das Radio mit "Nachwuchsproblemen" zu kämpfen. "Die Leute gehen heute später in Pension und haben weniger Zeit", vermutet Hafner als Ursache. Außerdem sei es halt schon mit einigem Aufwand verbunden, mindestens einmal pro Monat eine Sendung zu gestalten. Wer Interesse am Radio hat, kann jederzeit einsteigen. "Ab 50 Jahren darf man bei uns mitmachen", lacht Hafner, "man sollte nicht zu spät anfangen." 

Alle Informationen zum Seniorenradio auf rfs.fro.at, wer eine eigene Sendung gestalten möchte, der kann sich per Mail unter senioren@fro.at melden.