Ins Kapuzinerviertel kommt Bewegung
Erfolg für Initiative "Zukunft Klostergarten": Hochhaus ist vom Tisch, in Kürze startet ein umfangreicher Planungsprozess. Die Kapuzinerstraße soll künftig verlegt werden.
Das erste "inklusive Stadtentwicklungsprojekt" in Linz wird es im Kapuzinerquartier geben. Ausgangspunkt dafür waren Proteste einer Bürgerinitiative gegen den geplanten Bau eines Hochhauses im Klostergarten. "Bevor der winzige Klostergarten verbaut wird, muss zuerst das gesamte Dreieck zwischen Kapuziner-, Stifter, und Hopfengasse entwickelt und überlegt werden und das am besten gemeinsam mit externen Fachleuten, Architekten, Anrainern, der Schule und potentiellen Investoren", sagt Irene Mühlbach, Mitinitiatorin von "Zukunft Klostergarten". Die hartnäckigen Forderungen der Initiative zeigten nun Erfolg. Gemeinsam mit Planungsstadtrat Markus Hein und Bauträger Michael Ehrenfried wurde der Start eines "inklusiven Stadtentwicklungsprojekt Kapuzinerquartier" beschlossen.
Bedürfnisse der Schulkinder
Bereits in zwei Wochen gibt es einen ersten Kick-off-Workshop. "Dabei wird die Entwicklung des ganzen Areals zwischen Hopfengasse und Kapuzinerstraße besprochen“, sagt René Müllegger, Elternsprecher der Michael-Reitter-Schule. Der Bürgerinitiative geht es vor allem um die besonderen Bedürfnisse der hör- und sehbeeinträchtigten Kinder, die diese Schule in der unmittelbaren Nachbarschaft besuchen.
Neustrukturierung des Viertels
Die Kapuzinerstrasse soll dabei – da waren sich alle Beteiligten einig – verlegt werden. "Wir sind uns einig, dass hier größer gedacht werden muss. Die Verlegung der Kapuzinerstraße leuchtet allen ein und ist realistisch", sagt Erich Gusenbauer, Sprecher der Initiative. Das würde die bisher kaum lösbare Verkehrsproblematik an der Schule und im gefährlichen Kreuzungsbereich Baumbachstraße mit einem Schlag entschärfen. „Nun besteht die einmalige Chance, Stadtentwicklung mit Einbindung der Bürger von Beginn an zu betreiben. Alle Beteiligten werden sich einbringen können, insbesondere die Bedürfnisse des Schulcampus werden von Anfang an berücksichtigt. Anschließend wird – wiederum gemeinsam mit Stadt- und Verkehrsplanern – eine Masterplanung durchgeführt“, so Müllegger.
Potenzial für die Stadt
Die Bürgerinitiative hofft weiters, dass der Klostergarten als Garten und Fläche für den Schulcampus erhalten werden kann. „Zwischen Kapuzinerstrasse und Hopfengasse schlummert Potenzial für die Stadt. Hier können an der Hopfengasse entlang Wohnungen und Büros entstehen. Kombiniert mit einem Park und dem Klostergarten selbst, sehen wir schon ein vollkommen neues, kleines Quartier. Diese Entwicklung ist vor allem für die Stadt, die den Großteil der Flächen hier besitzt, von Vorteil", ist die Initiative überzeugt, dass alle von dieser Entwicklung profitieren.
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