Kampf um die Eisenbahnbrücke

Die Plattform "Eisenbahnbrücke Retten!" stellte erstmals ein Konzept für eine Ein-Brückenlösung dar. | Foto: Eisenbahnbrücke Retten!
  • Die Plattform "Eisenbahnbrücke Retten!" stellte erstmals ein Konzept für eine Ein-Brückenlösung dar.
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Mit der Gemeinderatswahl am 27. September wird auch über die Zukunft der Linzer Eisenbahnbrücke abgestimmt. Eigentlich ist das ganz einfach. Es stehen zwei Optionen zur Auswahl. A: Errichtung einer neuen Brücke für Straßenbahn, Autobusse, Kraftfahrzeuge, Fahrräder und Fußgänger anstelle der bestehenden Eisenbahnbrücke. (Ein-Brückenlösung) Oder B: Sanierung der bestehenden Eisenbahnbrücke für Fußgänger und Fahrräder sowie Errichtung einer Begleitbrücke für Straßenbahn, Autobusse und Kraftfahrzeuge (Zwei-Brückenlösung). Nur: Welche Variante, welche Konsequenzen hat und was sie kostet, da gehen die Meinungen weit auseinander. Die Ein-Brückenlösung kostet 60 Millionen Euro. Damit ist sie laut SPÖ und Grüne um 40 Millionen Euro günstiger als ihr Gegenpart. Dies will die Plattform „Eisenbahnbrücke Retten!“, der auch ÖVP, FPÖ und NEOS angehören, widerlegt haben. Sie stellten erstmals ein Gesamtkonzept für eine Zwei-Brückenlösung vor, welches ebenfalls 60 Millionen Euro kosten soll. „Die Brückenretter-Idee ist nett, aber technisch und wirtschaftlich nicht überprüfbar“, reagierte die Gegenplattform „Brücke für Linz“. Streitpunkt sind vor allem die Kosten der Sanierung. Diese beträgt laut Brücken-Retter 20 Millionen Euro. „Diese Summe ist völlig unrealistisch. Es ist wie bei einem alten Haus, es kommen viele Kosten dazu, die man nicht auf den ersten Blick sieht“, sagt SPÖ-Vizebürgermeisterin und Verkehrsreferentin Karin Hörzing. „Das ist nicht richtig. Die Zwei-Brückenlösung ist sogar günstiger“, sagt ÖVP-Vizebürgermeister Bernhard Baier. Das liege vor allem daran, dass bei der Ein-Brückenlösung noch Staukosten von 20 Millionen Euro einberechnet werden müssten. Diese wiederum hat der Verkehrsexperte und Ökonom Wolfgang Rauh errechnet.

Aussage gegen Aussage

Aber auch die SPÖ hat die entsprechenden Experten, die ihre Sicht der Dinge untermauern. So stützt sie sich auf ein Gutachten des Zivilingenieurs für Bauwesen, Johann Stranzinger. Dieser stellt klar, dass es unmöglich ist, die Eisenbahnbrücke bei laufendem Verkehr zu sanieren. Einzelne Teile müssten für die Renovierung an Land gebracht werden. Laut Architekt Erhard Kargel von den Brücken-Rettern ist aber genau das „dank eines ausgeklügelten Verfahrens“ nicht nötig. Es soll also dann zu keinen zusätzlichen Staus kommen, da die 15.000 Autos, die täglich die Eisenbahnbrücke benutzen, nicht umgeleitet werden müssen.

Klare Meinung der Linz AG

„Die Diskussion bewegt sich fernab jeder Sachargumente“, sagt Albert Waldhör, Geschäftsführer der Linz Linien. Seitens der Linz AG hat man vor allem ein Ziel. „Wir wollen so schnell wie möglich eine Lösung und zur Umsetzung der zweiten Schienenachse kommen“, so Waldhör, der aber auch eine Variante bevorzugt: „Ich glaube, dass die Ein-Brückenlösung die gescheitere ist“. Ein Grund liege darin, dass bei der Zwei-Brückenlösung wieder ein neuer Wettbewerb zur Vergabe ausgeschrieben werden müsste. „Das würde den Bau wieder um ein Jahr verzögern“, so Waldhör. „Stimmt nicht“, sagt hingegen Baier. „Der Wettbewerb dauert circa neun Monate. Damit kann der Zeitplan auf alle Fälle eingehalten werden.“ Bedenken hat man seitens der Linz AG auch wegen den Auffahrten. „Den Gastgarten des Gasthauses Lindbauer wird es bei einer Zwei-Brückenlösung nicht mehr geben“, sagt Waldhör.

Flaniermeile Eisenbahnbrücke

„Wir kämpfen auch dafür, dass Visionen zugelassen werden“, sagt Lorenz Potocnik von den NEOS und meint damit konkret, dass die Eisenbahnbrücke zur Flaniermeile werden könnte. Er spricht von einer „historischen Chance“. Das macht freilich auch die SPÖ. Einigkeit herrscht immerhin darüber, dass im Jahr 2020 die Straßenbahn über eine neue Brücke fahren wird. Über welche, entscheiden da die Linzer am 27. September. Dieses Ergebnis, so hat man sich zumindest geeignet, soll dann verbindlich sein.

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