Linz will "UNESCO City of Media Arts" werden

Die Stadt strebt die Aufnahme in das Creative Cities Network an. | Foto: Nicolas Ferrando, Lois Lammerhuber
  • Die Stadt strebt die Aufnahme in das Creative Cities Network an.
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Linz – die Kulturhauptstadt Europas 2009 und Heimat von Ars Electronica und Klangwolke – strebt die Aufnahme als "City of Media Arts" in das UNESCO-Netzwerk Creative Cities an. Die Stadt will so die Internationalisierung forcieren.

Dank ihrer Pionierrolle im Bereich der digitalen Medienkunst und einer kulturell orientierten Stadtentwicklung kann die Stadt Linz viel Know-how und langjährige Erfahrung in das Netzwerk einbringen. Seit 1979 hat sich Linz zum Wegbereiter und internationalen Knotenpunkt von Medienkunst und digitaler Medienkompetenz entwickelt. Zurzeit konzentriert sich die Stadt auf die Transformation der innerstädtischen ehemaligen Tabakfabrik zu einem Zentrum der Kreativwirtschaft in Oberösterreich.

41 Mitglieds-Städte

41 Städte weltweit gehören dem Netzwerk an. In der Kategorie „Media Arts“ sind zwei französische Städte, Lyon und Enghien-les-Bains, sowie die japanische Stadt Sapporo vertreten. Graz ist mittlerweile als "City of Design" ebenfalls Mitglied.

Das Netzwerk wurde seitens der UNESCO im Oktober 2004 gestartet und bündelt Städtenetzwerke in den Kreativwirtschaftsbereichen Literatur, Film, Musik, Kunsthandwerk, Design, Gastronomie und Medienkunst. Es ging ursprünglich aus der Initiative „Global Alliance for Cultural Diversity“ hervor. Mitgliedsbeiträge werden dabei keine eingehoben.

Aufnahmeverfahren für Linz

Ende November vergangenen Jahres sind von der UNESCO neue Aufnahmemodalitäten veröffentlicht worden. Ein Beitrittsansuchen kann nun alljährlich von Mitte Jänner bis Mitte März – 2014 ist die Frist der 20. März – mittels Online-Formular eingebracht werden. Künftig wird jedes Jahr maximal eine Stadt pro Kategorie ausgewählt. Es ist also keineswegs garantiert, dass Linz bereits im ersten Anlauf die Aufnahme erfolgreich zum Abschluss bringen wird. In diesem Fall soll eine neuerliche Beteiligung am Aufnahmeverfahren 2015 erfolgen.

Die Unterlagen werden derzeit von Linz Kultur gemeinsam mit der Ars Electronica GmbH, der Creative.Region GmbH, dem O.K Offenes Kulturhaus sowie der Kunstuniversität vorbereitet. Dem Online-Ansuchen sind ein offizieller Bewerbungsbrief vom Bürgermeister Klaus Luger, Unterstützungserklärungen von den bereits ernannten Cities of Media Arts sowie von nationalen Organisationen aus dem Bereich Kultur und Kreativwirtschaft und ein Befürwortungsschreiben von der Nationalen Kommission der UNESCO in Österreich beigelegt. Letzteres liegt neben anderen Unterstützungserklärungen bereits vor.

Die Kosten des Verfahrens in Höhe von rund 16.000 Euro, die die Erstellung von Texten und deren Übersetzung betreffen, werden von der Creative Region Linz & Upper Austria GmbH getragen. Die Beteiligung zum Aufnahmeverfahren 2014/2015 liegt dem Gemeinderat in der Sitzung am 6. März zur Beschlussfassung vor.

Internationaler Erfahrungsaustausch

Das Creative Cities Network verbindet Städte, die Erfahrungen, Ideen und Best Practices für ihre kulturelle, soziale und wirtschaftliche Entwicklung teilen wollen. Städte können an dem Programm teilnehmen, um ihre Rolle als kreative Kompetenzzentren auszubauen und andere Städte, vor allem in Entwicklungsländern, beim Ausbau ihrer eigenen Kreativwirtschaft zu unterstützen.

Das Netzwerk zielt auf die Entwicklung der internationalen Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Städten. Dazu zählen der Erfahrungsaustausch sowie neue Möglichkeiten der Forcierung einer globalen Plattform mit anderen Städten, insbesondere für Aktivitäten der Kreativwirtschaft und des Tourismus.

Rechte und Pflichten einer Creative City

Eine Aufnahme in das Netzwerk würde Linz nicht nur den Titel verleihen, sondern auch das Recht, das UNESCO-Logo im Auftritt der Stadt zu verwenden.

Die UNESCO fordert von den Creative Cities nach einigen Jahren der Mitgliedschaft eine Selbstevaluation in Form eines Berichts über Aktivitäten. Somit können die Erfahrungen mit den anderen beteiligten Städten geteilt werden. Generell bestehen im Teilen und Einbringen von Know-how, Erfahrungen in soziokultureller Stadtentwicklung und Kreativwirtschaft sowie in der Dialog- und Kooperationsbereitschaft wesentliche der Beiträge der Netzwerkstädte.

Übersicht der im Netzwerk vertretenen Städte

Literature
Edinburgh (Schottland)
Melbourne (Australien)
Iowa City (USA; Iowa)
Dublin (Irland)
Reykjavik (Island)
Norwich (England)
Krakow (Polen)

Music
Sevilla (Spanien)
Bologna (Italien)
Glasgow (Schottland)
Gent (Belgien)
Bogota (Kolumbien)
Brazzaville (Kongo)

Media Arts
Lyon (Frankreich)
Enghien-les-Bains (Frankreich)
Sapporo (Japan)

Gastronomy
Popayán (Kolumbien)
Chengdu (China)
Östersund (Schweden)
Jeonju (Südkorea)
Zahle (Libanon)

Film
Bradford (England)
Sydney (Australien)

Craft and Folk Arts
Santa Fe (USA; New Mexico)
Aswan (Ägypten)
Kanazawa (Japan)
Icheon (Südkorea)
Hangzhou (China)
Fabriano (Italien)
Paducah (USA; Kentucky)

Design
Buenos Aires (Argentinien)
Berlin (Deutschland)
Montreal (Kanada)
Nagoya (Japan)
Kobe (Japan)
Shenzhen (China)
Shanghai (China)
Beijing (China)
Seoul (Süd-Korea)
Saint-Étienne (Frankreich)
Graz (Österreich)

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