Momentaufnahme eines ungewöhnlichen Balzverhaltens
Wenn ein Schmetterlingsmännchen einem Weibchen einer anderen Art den Hof macht, sie also über einen längeren Zeitraum anbalzt, könnte, wie im erlebten Fall, ein gewisser Umstand dafür verantwortlich sein.
Hierbei geht es um eine Momentaufnahme (2013), einer wahren Begebenheit, welche Ihnen die Auswirkungen auf eine, in einem bestimmten Gebiet, äußerst schwache Falterpopulation demonstrieren soll.
Ein Männchen des kleinen Fuchses (Aglais urticae) beginnt, in dessen Habitat, mit der Suche nach einem Weibchen, um seiner angeborenen Aufgabe, für Nachkommen zu sorgen, gerecht werden zu können.
Da sich nun, in seiner Umgebung, kein Weibchen aufhielt, begann das Männchen sich einem artfremden Weibchen (Tagpfauenauge) zu nähern und balzte dieses nun fortwährend, sehr aggressiv wirkend, an.
Ständig flog er dem Weibchen hinterher und bemühte sich unablässig die Schöne für sich zu gewinnen, die aber seine Annäherungsversuche permanent abwies, was sie dem hartnäckigen Verehrer, mittels fortgesetzter Flucht, unmissverständlich zu verstehen gab.
Angemerkt sei an dieser Stelle, das ein Schlüssel-Schloss-Prinzip, in der Regel, die Paarung fremder Arten verhindert.
Rund eine viertel Stunde war es mir möglich, dieses traurige Schauspiel zu verfolgen, bis das Männchen schließlich unverrichteter Dinge und sichtlich frustriert das Weite suchte.
Für mich, als Verhaltensforscher, stellte dieses ein Erlebnis mit einer doch gewissen Nachhaltigkeit dar, welches den Habitatsschutz in den Vordergrund rücken lässt.
Denn was nutzt der beste Schutz einer Tierart, wenn deren Lebensraum verschwindet!
Ihr Linzer Schmetterlingsflüsterer
Franz Huebauer
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