Neuer Straßenname in Linz

LINZ (ah(. Zu Ehren von Alt-Landeshauptmann Josef Schlegel wird, aufgrund eines Stadtsenatsbeschlusses eine Straße nach ihm benannt. Diese wird von der Poschacherstraße rund 270 Meter in nördlicher Richtung verlaufen und Bauvorhaben der VLW und GWB erschließen.
Josef Schlegel wurde am 29. Dezember 1869 in Schönlinde in Böhmen geboren. Nach dem Besuch der Mittelschule in Leitmeritz, wo er 1888 maturierte, absolvierte er das Jus-Studium in Wien, das er 1893 mit der Promotion zum Doktor beider Rechte abschloss. Die anschließende Militärdienstzeit beendete er 1896 als Leutnant der Reserve. Beruflich schlug er die Richterlaufbahn ein und begann 1893 als Rechtspraktikant beim Landesgericht Linz. Von 1897 bis 1902 ist er Gerichtsadjunkt beim Bezirksgericht Urfahr und Leonfelden gewesen, dann sieben Jahre lang Bezirksrichter in Perg. 1910 wurde er zum Landesgerichtsrat und Bezirksgerichtsvorsteher in Urfahr ernannt. Neun Jahre später erfolgte seine Ernennung zum Oberlandesgerichtsrat des Landesgerichts Linz.

Frühzeitig entschloss sich Schlegel für die politische Laufbahn. Schon 1901 wurde er als oberösterreichischer Vertreter in den Reichsrat gewählt, wo er bis 1918 verblieb. Er war aber auch noch Mitglied der Provisorischen Nationalversammlung bis zum Jahre 1919. Als Reichratsabgeordneter trat Schlegel vor allem für das allgemeine und gleiche Wahlrecht ein, das auf Bundesebene 1907 und auf Landesebene 1919 realisiert wurde. Er widmete sich auch kirchlichen, wirtschaftlichen und sozialen Problemen, so war er für den Plan eines Rhein-Main-Donaukanals. 1901 stellte er den Antrag auf Einführung einer gesetzlichen Alters-, Invaliditäts- und Arbeitslosenversicherung der Arbeiter und forderte 1902 die Errichtung steuerfreier Arbeiterwohnungen.

1903 wurde Schlegel zusätzlich zu seinem Reichsratsmandat in den oberösterreichischen Landtag gewählt und blieb durch 31 Jahre ununterbrochen Mitglied dieses politischen Gremiums. Ab 1909 war er Mitglied des Landesausschusses und damit Mitglied der Landesregierung. Nach Kriegsende wurde der christlichsoziale Politiker Mitglied der provisorischen Landesversammlung und der Provisorischen Landesregierung, 1919 schließlich Mitglied des ersten gewählten Landtags der Ersten Republik.

Seit 1919 war Dr. Schlegel Landeshauptmann-Stellvertreter und gleichzeitig Finanzreferent des Landes. 1927 wurde er einstimmig zum Landeshauptmann gewählt.
Wie sein Vorgänger Johann Nepomuk Hauser suchte Schlegel einen größtmöglichen Konsens der politischen Kräfte im Lande herzustellen und war gegen jeden politischen Extremismus eingestellt. Er war entschiedener Vertreter der Demokratie, auch noch in der Zeit als diese Regierungsform – nicht zuletzt wegen des Auftretens radikaler antidemokratischer Gruppierungen – immer weniger Anhänger fand. Das Ende der Demokratie bedeutete daher auch das Ende seiner politischen Tätigkeit. Als Bekenner der Zusammenarbeit der demokratisch legitimierten Kräfte im Land besonders von der Heimwehr angefeindet, wurde er nach dem Bürgerkrieg vom Februar 1934 seines Amtes als Landeshauptmann enthoben. Im autoritären Ständestaat übte er keine politische Funktion mehr aus.

In der Zweiten Republik wurde ihm noch im Alter von 78 Jahren die Funktion des Rechnungshofpräsidenten in Wien übertragen, die er von 1947 bis 1953 innehatte. Am 27.4.1955 verstarb Josef Schlegel in Linz.

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