Absurder Voodoo-Betrug – Raub erfunden
Opfer droht jetzt fast doppelt so lange Haft wie Täter

- Weil er auf einen absurden Voodoo-Firlefanz hereingefallen ist, erfand der 36-Jährige einen bewaffneten Raubüberfall.
- Foto: panthermedia/cherriesjd
- hochgeladen von Felix Aschermayer
Was zunächst wie ein brutaler Raub im Zusammenhang mit einem Autoverkauf über eine Online-Plattform aussah, entpuppte sich nun als frei erfunden: Wie die Ermittlungen ergaben, war das angebliche Opfer in Wahrheit einem völlig absurden Betrug zum Opfer gefallen – und wollte das aus Scham vertuschen.
LINZ. Ein 36-jähriger Türke aus der Steiermark hatte ursprünglich angegeben, am Abend des 7. Juni 2025 in Linz bei einem vereinbarten Treffen mit einem angeblichen Autoverkäufer – einem 52-jährigen Kameruner – unter Messerandrohung beraubt worden zu sein. Der Mann sagte aus, der Täter habe ihn zur Herausgabe von 6.000 Euro gezwungen. Zur Festnahme des Täters rückte sogar die Cobra an. Dem Opfer droht jetzt eine fast doppelt so hohe Strafe wie dem Betrüger.
"Wash-Wash"-Schmäh
Nun stellt sich jedoch heraus: Der Raub war nur erfunden. In Wirklichkeit war der 36-Jährige auf eine völlig absurde Betrugsmasche hereingefallen, die unter dem Namen „Wash-Wash“ bereits vor rund zehn Jahren kursierte. Der 52-jährige Kameruner hatte dem Steirer versprochen, sein Geld mithilfe von Chemikalien und einem Voodoo-Hokuspokus zu verdoppeln. Bei einem ersten Treffen demonstrierte er den Trick mit einem Geldschein. Der Getäuschte glaubte an die wundersame Geldvermehrung und brachte beim nächsten Treffen in einem Linzer Hotel 6.000 Euro mit. Statt einer Verdopplung des Geldes folgte jedoch der Betrug: Der Kameruner verschwand mit dem Geld. Erst danach dürfte dem 36-Jährigen gedämmert haben, dass sich Geldscheine nicht mit „Magie“ vermehren lassen. Um nicht als Depp dazustehen, erfand er kurzerhand die Geschichte des bewaffneten Raubüberfalls.
Opfer wird zum Beschuldigten
Das Kuriose an der Geschichte: Dem Getäuschten droht nun wegen Falschaussage und Verleumdung eine Strafe bis zu fünf Jahre Haft und damit deutlich mehr als dem eigentlichen Betrüger, den wegen schweren Diebstahls maximal drei Jahre im Häfen erwarten.
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