Wasseramsel - Botschafter für naturnahe Fließgewässer

© Josef Limberger

Naturschutztipp des Naturschutzbundes Oberösterreich

Rasch fließende Bäche und Flüsse mit Stromschnellen, kiesigem Bachbett und großen Steinen im Wasserlauf sind das Metier der Wasseramsel. Der etwa starengroße, rundlich wirkende Vogel ist perfekt an seinen Lebensraum angepasst: Als einziger, heimischer Singvogel kann die Wasseramsel schwimmen und tauchen. Ihre Nahrung besteht vorwiegend aus den wasserlebenden Larven von Eintags-, Köcher- und Steinfliegen. Für den Naturschutzbund ist sie daher der perfekte Botschafter für naturnahe, saubere Fließgewässer.

Als Anpassung an seine aquatische Lebensweise besitzt der schwarzbraune Vogel mit schneeweißem Kehlfleck einige erstaunliche Fähigkeiten: Mit rudernden Flügelbewegungen kann die Wasseramsel bis zu einem Meter tief tauchen. Die durchschnittliche Tauchzeit liegt zwischen 5 – 10 Sekunden.
Die Wasseramsel kann auch unter Wasser laufen, indem sie die Flügel schräg nach oben stellt, um von der Strömung nach unten gedrückt zu werden. Legt sie die Flügel an, schnellt sie aufgrund der Luftpolster in ihrem mit Hilfe der Bürzeldrüse stets gut gefetteten Gefieder wie ein Korken an die Wasseroberfläche.

Während des Tauchens werden Nasenlöcher und Ohren mit einer schützenden Haut verschlossen. Ihre Augen sind so gebaut, dass sie sowohl über Wasser als auch unter Wasser scharf sieht. Mit ihren kräftigen Beinen und Krallen kann sie sich auch bei starker Strömung am Gewässergrund festhalten. Schwimmhäute besitzt sie hingegen keine.

Selbst in harten Wintern harrt die Wasseramsel in ihrem Brutgebiet aus. Erst wenn das Gewässer vollständig zufriert, ist sie zum Abwandern gezwungen und ist dann manchmal auch an eisfreien Seeufern zu beobachten.
Bereits im Spätwinter hält dieser außergewöhnliche Singvogel Hochzeit: Während der Balz umtanzen sich beide Partner knicksend, hüpfend und laut singend. Ihr fußballgroßes und ebenso rundes Moosnest wird in Nischen unter freigeschwemmten Wurzeln oder in Uferabbrüchen, unter Brücken, an Wehranlagen oder hinter einem Wasserfall gebaut, und zwar so, dass sich der schräg nach unten gerichtete Eingang direkt über dem Wasser befindet. Nicht selten kommt es daher bei Hochwasser zu Brutverlust. Mit Nisthilfen an Fließgewässern kann man die Wasseramsel auf der Suche nach einem Nistplatz unterstützen, rät der Naturschutzbund. Bauanleitungen sind beim Naturschutzbund Oberösterreich erhältlich.

Uferverbauungen, Bachbegradigungen und Gewässerverschmutzung wirkten sich in der Vergangenheit negativ auf die heute wieder stabilen Bestände der Wasseramsel aus. Durch den Bau von Kläranlagen und Renaturierung von Bächen und Flüssen kann man heute den „Botschafter für naturnahe Fließgewässer“ in geeigneten Lebensräumen wieder regelmäßig beobachten, freut sich der Naturschutzbund.

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Foto: Cityfoto
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