Story der Woche
Wenn Hexen auf dem Besen reiten ...

Allerdings nur als Hexe verkleidet besuchte Augustine Lechthaler aus Linz letztes Jahr in der Walpurgisnacht den "Blocksberg" im Harzgebirge. | Foto: privat
  • Allerdings nur als Hexe verkleidet besuchte Augustine Lechthaler aus Linz letztes Jahr in der Walpurgisnacht den "Blocksberg" im Harzgebirge.
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Hexen kennt man eigentlich nur aus den Märchen. Heute bezeichnen sich einige Frauen freiwillig so. Die StadtRundschau hat mit "echten" Hexen aus Linz und Umgebung gesprochen.

LINZ. In der Walpurgisnacht am 30. April fliegen sie angeblich auf einem Besen durch die Luft, tanzen rund um ein großes Feuer und verschreiben ihre Seele dem Teufel. Die Rede ist von Hexen. In Sagen und Märchen handelt es sich dabei um alte, hässliche Frauen, die mit dunklen Zauberkräften ausgestattet sind und mit dem Teufel im Bunde stehen. Auch in Linz sollen sie ihr Unwesen getrieben haben.

Drei Linzer Hexengeschichten

Die Linzer Volkskundlerin und Autorin zahlreicher Sagenbücher, Elisabeth Schiffkorn, hat drei Geschichten gesammelt. Im Kremsmünsterer Stiftshaus soll ein Bote verhext worden sein, in Kleinmünchen wurde ein Bauer Opfer eines Hexenzaubers und in Steyregg wurde angeblich die alte "Wagenlehnerin" als Hexe verbrannt.

"Nachgewiesene Hexenprozesse und Hinrichtungen gab es in Linz keine", erklärt Thekla Weissengruber, Sammlungsleiterin der Abteilung Volkskunde und Alltagskultur im Schlossmuseum Linz. In Oberösterreich sei die Hexenverfolgung im Gegensatz zu anderen Regionen wenig ausgeprägt gewesen. Gesichert seien 79 Hinrichtungen zwischen 1570 und 1732.

Keplers Mutter

Einen prominenten "Linzer Fall" gibt es dennoch. Katharina Kepler, Mutter von Johannes Kepler, wurde 1615 während einer Hexenverfolgung in einem der bekanntesten württembergischen Hexenprozesse angeklagt und nur durch die Bemühungen ihres bekannten Sohnes 1621 freigesprochen. Sie verstarb allerdings wenige Monate nach ihrer Freilassung an den Folgen der Folter.

Moderne Hexen von heute

Damals wie heute ist der Begriff "Hexe" eher negativ behaftet oder wird sogar als Schimpfwort verwendet. Von anderen scherzhaft als Hexe bezeichnet wird Kräuterpädagogin Monika Seidl. Ihre Großmutter, eine Bäuerin aus dem Mühlviertel, habe ihr schon in der Kindheit ihr Wissen über Heilpflanzen vermittelt. So hat sich die Liebe zu den Kräutern entwickelt. Mit Zauberei hat das Ganze für sie allerdings nichts zu tun. "Die Bäuerinnen damals mussten sich auskennen, Apotheken gab es keine", erklärt sie.

Eine, die stolz darauf ist, Hexe zu sein und deshalb die "Hexenschule" in Wien besuchte, ist Daniela Sojer aus Oftering. Nach 15 Monaten Ausbildung in Bereichen wie Kräuterpädagogik, Energiearbeit und Kartenlegen darf sie sich nun als "Moderne Hexe" oder diplomierte Magieberaterin bezeichnen. "Für mich ist das eine an die Welt von heute angepasste Version des alten Wissens der Kräuterfrauen und Heilerinnen", erklärt Sojer. Das habe sie in der "Hexenschule" gefunden. Für sie bedeutet das Hexendasein, ein natur- und menschenbezogenes Leben zu führen und zu helfen und zu heilen. Die Walpurgisnacht begeht sie mit einem speziellen Verbrennungsritual.

Groß gefeiert wird auch wieder auf dem Blocksberg. Im deutschen Harzgebirge versammeln sich jedes Jahr Tausende, um diese besondere Nacht zu feiern. Augustine Lechthaler aus Linz war letztes Jahr zum ersten Mal bei diesem ausgelassenen Fest dabei. "Mich haben die Walpurgisnacht und der Blocksberg schon immer fasziniert", erklärt sie. Als Hexe war sie allerdings nur verkleidet, auf einem Besen fliegen könne sie nicht.

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