"Wir möchten gerne in Österreich wieder Tabak anbauen"

- Reinhard Leitner
- Foto: Foto: Tschickfabrik
- hochgeladen von Stefan Paul
Der Linzer Reinhard Leitner mischt mit seinen österreichischen „Tschick“ den Zigarettenmarkt auf.
Schon als Kind war der heute 43-jährige Reinhard Leitner gerne in der Nähe der Tabakfabrik. „Viele Leute sagten, da stinkt es. Ich fand den Geruch aber schon damals herrlich.“ So ist es nicht verwunderlich, dass er seinen ersten Ferialjob in der Tabakfabrik absolvierte. Die nächsten 23 Jahre war er dann zwar in Wien, aber immer noch bei den Austria Tabakwerken beschäftigt. „Ich war dann Logistik-Chef und in den Schließungsprozess involviert. Zusperren macht keinen Spaß.“ Nun hat er sich selbstständig gemacht und ist dabei äußerst erfolgreich. Der Rummel um seine „Tschick“ war riesig, als diese Anfang September in den Trafiken erhältlich waren. Innerhalb von vier Tagen hatte der Ein-Mann-Betrieb 100.000 Stück verkauft. „Ich habe mir schon zu Austria Tabak-Zeiten gedacht, dass es eine geile Idee wäre. Eigentlich war ich mir sicher, dass sich den Namen „Tschick“ längst jemand schützen hat lassen. Da das nicht der Fall war, habe ich die ‚Tschickfabrik‘ gegründet.“ Noch werden diese in einer Fabrik in Polen produziert. „Meine Grundidee war aber, die Produktion wieder nach Österreich zu bringen. Ich möchte auch wieder eine Maschine nach Österreich bringen und hier produzieren.“ Auch in der Tabakfabrik sollen – zumindest kleinere Stückzahlen – produziert werden. „Ich bin sehr schwer begeistert was hier auf diesem Areal alles passiert.“
Neben der Produktion wünscht sich Leitner, dass in Österreich auch wieder Tabak angebaut wird. „Das hat eine jahrhundertelange Tradition. Das muss wieder zurück. Überall wo man in Österreich Wein anbauen kann, geht das auch mit Tabak.“ Trotz des Erfolges ist es noch ein weiter Weg, bis sich Leitner am Zigarettenmarkt etabliert hat. „Es ist ein Kampf David gegen Goliath. Die anderen Hersteller sind natürlich viel größer.“ Um erfolgreich zu sein, wird es bald auch neben den roten und blauen Packungen weitere Sorten geben. „Es wird noch stärkere geben. Auch Bio-Zigaretten sind angedacht.“ Das Feedback der Kunden ist dabei ein wichtiger Faktor. „Das gibt uns natürlich immer die Möglichkeit, noch besser zu werden. Wir nehmen jedes Feedback sehr ernst, die Konsumenten sind unsere Experten.“ Wichtig ist es aber auch, dass die Zigaretten überhaupt zum Kauf angeboten werden. „Dafür müssen wir bei den Trafikanten im Gedächtnis bleiben.“
Job birgt Verantwortung
Der Raucher und Zigarettenhersteller will allerdings niemanden zum Rauchen verführen. „Klarerweise ist jede Zigarette am gesündesten, die man nicht raucht. Aber wenn jemand rauchen will, wollen wir ihm ein optimales Produkt bieten.“
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