"Wir sind heiß auf die Heißen Sohlen"
"Es ist nie zu spät, oder?" ist das Motto des Tanzstückes "Heiße Sohlen" und auch für Ruth Luger, die heuer zum ersten Mal auf der Bühne stand.
"Wenn ich gewusst hätte, dass ich im Tanzensemble bei den ,Heißen Sohlen’ eine Sprechrolle bekomme, hätte ich mich nie angemeldet", sagt Ruth Luger. Auf der Bühne zu stehen, fiel der ehemaligen Musikschullehrerin schon bei Vortragsabenden mit Schülern nicht immer ganz leicht. Das Tanzen aber schon. Bereits in ihrer Jugend liebte die 67-Jährige den Boogie. Mit Tanzkursen hat die Ebelsbergerin aber erst begonnen, seit sie in der Pension ist. Dass sie sich für das Tanzensemble des Stückes "Heiße Sohlen" beworben hat, ist allerdings einer Chorkollegin von Ruth Luger zu verdanken, die sie dazu motivierte. „Ich bin jetzt sehr glücklich, dass ich diese Herausforderung angenommen habe und dass ich da mitwirken kann. Wir sind eine Super-Gruppe und haben enorm viel Spaß dabei. Und der Regisseur John F. Kutil ist sehr liebevoll mit uns Senioren", schildert Luger.
Pensionierte Laien spielen mit Profis
Neben den sechs Profi-Schauspielern wurden mit Ruth Luger 12 weitere Senioren gecastet, die im Frühjahr drei Monate lang gemeinsam das Stück einstudierten. "Es hat mir richtig Spaß gemacht und wir waren alle heiß auf das Tanzen. Tanzen ist unser Lebenselexier", sagt die ehemalige Musikschullehrerin. Premiere feierte das Stück im Juni im Rahmen von SCHÄXPIR 2013. Ab 2. November 2013 stehen Ruth Luger und ihre Kollegen in den Kammerspielen bis Februar 2014 wieder elf Mal auf der Bühne und tanzen was der Boden hält.
Mundharmonikakurse an der Volkshochschule
Mit Tanzen und dem Singen im Chor ist es bei der rüstigen Pensionistin aber noch nicht getan. Denn ab November unterricht die ehemalige Musikschullehrerin wieder Mundharmonika an der Volkshochschule in Linz "Die meisten Schüler sind zwischen 40 und 60 Jahre alt", sagt Luger. Noten lesen muss man nicht können, um den Kurs zu besuchen: "Ich lehre nach Noten und nach Gehör zu spielen, damit die Kursteilnehmer danach mehr Auswahl an der Spielart haben.“
Stückbeschreibung
2013 treffen in einer ehemaligen Linzer Tanzschule sechs Jugendliche auf eine Gruppe tanzbegeisterter Senioren. Beide wollen den nun leerstehenden Raum für sich nutzen. Die Senioren schwingen zu ihrem Vergnügen das Tanzbein. Jennifer und ihre Clique müssen für eine Castingshow ihre Choreographie proben und sind weniger entspannt. Es kommt zur Konfrontation.
1963 war diese Tanzschule in bestem Betrieb, viele der älteren Hobbytänzer erlebten hier die Abenteuer ihre Jugend. Partnerwahl, Flirt, die erste Liebe und so manche weitgreifende Tragödie spielten sich ab. In schwungvollen Tanzsequenzen und kurzweiligen Schauspielszenen verdichten sich unerfüllte Hoffnungen von Jung und Alt, von damals und heute: Es ist nie zu spät, oder?
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