Südbahnhofmarkt: "Verdrängung hilft nicht"

Die Redaktion der Kupfermuckn. | Foto: Straßenzeitung Kupfermuckn
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„Verdrängung bedeutet nicht die Überwindung von Armut und sozialer Ausgrenzung, sondern dass diese oft an anderen Orten komprimiert auftritt", so Kupfermuckn-Chefredakteur und Arge für Obdachlosen-Geschäftsführer Heinz Zauner. Derzeit werden im Rathaus nach Alkoholverbot und polizeilicher Schutzzone am Hessenpark auch Maßnahmen am Südbahnhof diskutiert, da sich die sogenannte "Hessenpark-Szene" dorthin verlagert hat. „Wohnungslosigkeit bedeutet oft Anschlusslosigkeit. Daher ist es so wichtig, diesen Menschen den Anker zu bieten“, spricht sich Zauner gegen einfache Lösungen aus. Bei jenen Menschen, die oft Jahre oder gar Jahrzehnte auf der Straße leben, stelle sich oft Fatalismus ein. „Es geht um Menschen, die sich aufgegeben haben“, erklärt Zauner. In diesem Sinne seien Angebote aufsuchender Sozialarbeit wichtig. Vereine wie die Drogenberatungsstelle Substanz oder der Sozialverein B 37 leisteten hier gute Arbeit. Auch die Arge bietet Beratungsgespräche an.

"Sich viel Zeit nehmen"

„In Erstgesprächen ist es wichtig, sich viel Zeit zu nehmen. Oft braucht es nur jemanden, der einen wirklich ernst nimmt und zuhört“, sagt Zauner. Der Verein bietet seit 35 Jahren Hilfe bei der Suche nach Wohnungen und Beschäftigung an. Die herausgegebene Straßenzeitung Kupfermuckn erhielt im August eine Auszeichnung für die weltweit beste Kampagne einer Straßenzeitung vom "International Network of Streetpapers" (INSP). Bei der "Du bist da verboten"-Kampagne wurde das Thema Öffentlichkeit und Verdrängung thematisiert – ein Kulturprojekt im Rahmen von „LINZimPULS 2017“. Im Zuge der Kampagne wurde der „Poetry Slam – Öffentlicher Raum und Vertreibung“ mit Gästen von Straßenzeitungen aus sieben Städten veranstaltet. In einer Schreibwerkstatt mit der Schriftstellerin Dominika Meindl schilderten ausgegrenzte Menschen und Wohnungslose ihre Erfahrungen.

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