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Der 29-jährige Maximilian Weiß spielt das Echtzeit-Strategiespiel "Age of Empires IV" und nimmt aktuell an einem brasilianischen Online-Turnier teil. Trotz der Herausforderungen durch Zeitverschiebung und intensivem Training rechnet er sich gute Gewinnchancen aus.
LINZ. "Groß geworden bin ich mit Pokémon. Das habe ich damals noch am Gameboy gespielt", erinnert sich der Linzer Maximilian Weiß. Mittlerweile hat sich viel verändert: Der 29-Jährige spielt seit eineinhalb Jahren das Echtzeit-Strategiespiel "Age of Empires IV" auf professioneller Ebene. Aktuell nimmt er online an dem zehnwöchigen brasilianischen Turnier "CB Age IV" teil. Aufgrund der Zeitverschiebung starten die Matches, die bis zwei Uhr in der Früh dauern können, erst gegen Mitternacht: "Das ist schon ein Nachteil. Im Laufe des Tages nimmt die Konzentration einfach ab", erklärt Weiß, der unter dem Namen "M7" antritt.
Linzer strebt weltweit Rang 40 an
Das Turnier ist aber nicht nur wegen der Zeitverschiebung herausfordernd: Weiß hat sich selbst Portugiesisch beigebracht, um sich besser mit der Community austauschen zu können. Für das Turnier in Brasilien rechnet er sich gute Gewinnchancen aus, schließlich konnte er jenes im November 2023 gewinnen. "Aber auch einzelne Siege gegen Top 10-Player waren große Erfolge für mich", so Weiß. Ähnlich wie bei der ATP-Weltrangliste im Tennis gibt es auch im E-Sport ein Spieler-Ranking. Mit den Ergebnissen aus dem laufenden Turnier erhofft sich der Gamer, zehn Plätze aufzusteigen und Rang 40 erreichen zu können. Prinzipiell beginnt ein "Age of Empires IV"-Match auf einer leeren Karte, auf der man Schritt für Schritt sein Imperium aufbaut – Insgesamt gibt es von diesen Maps 50 Stück. Spieler tauchen in verschiedene Epochen der Menschheitsgeschichte ein, kommandieren Armeen und treffen strategische Entscheidungen, um ihre Zivilisation zum Sieg zu führen. "Durchschnittlich dauert ein Spiel 20 Minuten. Es kann aber auch sein, dass der Gegner strategisch überrascht und unkonventionell handelt, das nennt man 'Cheese' – Dann können es auch mal nur fünf Minuten sein", erklärt Weiß. Wie viele Personen "Age of Empires IV" zocken, sei eine Definitionsfrage: "Die Berechnung ist schon neun Monate alt, aber zu diesem Zeitpunkt haben insgesamt 1,3 Millionen Menschen zumindest einmal gespielt, in den letzten drei Monaten waren es ungefähr 350.000".
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Trotz der intensiven Vorbereitung, die täglich vier bis sechs Stunden Training umfasst, und dem hohen Druck, bleibt Weiß gelassen: "Es gibt Tage, an denen ich weniger Spaß habe, aber im Großen und Ganzen genieße ich es." Er nimmt sich bewusst Pausen und möchte die Freude am Gaming nicht verlieren. Der 29-Jährige bereitet sich mit Practice-Partnern aus Portugal, Deutschland und Frankreich vor. Sie trainieren gemeinsam auf verschiedenen Maps, testen Strategien und arbeiten an individuellen Schwächen. "Vom E-Sport wirklich leben können wahrscheinlich zehn Spieler. Für die meisten, die zwischen dem elften und hundertsten Platz liegen, ist es eher ein Taschengeld", gibt Weiß einen Einblick. Zum Vergleich: Der Prize Pool des aktuellen Turniers beträgt derweil 2.000 brasilianische Real, etwa 367 Euro.
E-Sport unter Druck
"Age of Empires IV" ist ein Echtzeit-Strategiespiel, bei dem es darum geht, ein Imperium aufzubauen und strategisch seine Zivilisation zum Sieg zu führen.
"Ein eintägiges Turnier kann schon mal zehn Stunden dauern. Ähnlich wie beim Schach ist auch beim E-Sport der Kalorienbedarf recht hoch. Wenn ich ein Turnier spiele, muss ich sicher das Doppelte essen und danach bin ich trotzdem richtig müde", erklärt der Linzer. Laut dem 29-Jährigen kommt es beim Gaming vor allem auf Geschicklichkeit, emotionale Stabilität und Taktik an. Auch Muscle Memory spiele eine große Rolle - Schließlich finden pro Minute rund 350 Aktionen mit Maus und Tastatur statt. Seine Stärken sieht Weiß neben der Schnelligkeit in seinem Spielwitz. Da man alleine zockt und nicht auf Teammitglieder angewiesen ist, sei "Age of Empires IV" auch weniger anfällig für Burn-out, eine Erkrankung, die im E-Sport häufig vorkommt. Ebenfalls keine Seltenheit: Doping. Bei Counter-Strike 2 etwa werde häufig zu Ritalin gegriffen. Rechtliche Rahmenbedingungen fehlen bislang.
"Gaming nicht verteufeln"
Der Linzer Gamer begegnet auch häufig Vorurteilen: "Ich habe aufgehört, über die Sinnhaftigkeit von E-Sport zu diskutieren. Für mich ist es ein Sport und mir ist egal, was andere darüber denken. Schließlich handelt es sich um ernstzunehmende Wettbewerbe, die Geschicklichkeit, Schnelligkeit und Taktik erfordern. Und auch eine Fanbase steht dahinter. Es geht darum, dass sich der Bessere durchsetzt, und wie viel körperliche Betätigung hat man bei Schach, Bowling oder Darts?", stellt Weiß die Frage in den Raum. Er rät besorgten Eltern, die Gaming als Zeitverschwendung verstehen, es entspannter zu sehen: "Immerhin verfolgen junge Personen beim E-Sport ein Ziel. Gaming darf man nicht verteufeln". In Österreich bekommt Weiß wenig von dem Sport mit, die Szene in Linz schätzt er als inexistent ein. Ein Beispiel könne man sich etwa an Deutschland und Dänemark nehmen. "Bei uns braucht es definitiv noch viel Aufklärungsarbeit. E-Sport gehört staatlich gefördert. Was auch wichtig wäre: Rechtssprechung zu dem Ganzen, eben auch durch Doping-Fälle. Das muss auf EU-Ebene geschehen", betont der Linzer. Weiß' aktuelles Turnier können Interessierte bis zum 15. Juni HIER online verfolgen.
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