Rob Daum: "Die Liga wird immer besser"

- Der kanadische Trainer Rob Daum übernahm die Black Wings 2011 und führt sie gleich zum Meistertitel. Foto: Eisenbauer/BW Linz
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Black Wings-Coach Rob Daum spricht über Nervenkitzel, Nachwuchs und
Nordamerika.
BezirksRundschau: Sie sind lange im Geschäft. Sind Sie immer noch nervös und angespannt, wenn die Play-off-Saison losgeht?
Rob Daum: Ja ich bin natürlich aufgeregt und freue mich auf die Herausforderung. Alles wird jetzt enorm aufgebauscht. Jedes Spiel ist hier extrem wichtig. Und die Liga wird auch immer besser.
Wer sind die härtesten Brocken im Titelrennen?
Heuer wird sicher das engste, und spannendste Rennen seit ich hier bin. Egal gegen wen du spielst, du bekommst einen guten Gegner. Salzburg gehört natürlich immer zu den Favoriten, aber es gibt kein Team, das unschlagbar ist.
Im Grunddurchgang konnte Ihr Team einige Matches noch spektakulär drehen. Auch das letzte Spiel gegen die Caps hatte ein Happy End. Ist das eine Qualität, auf die man sich in den Play-offs verlassen kann?
Ich hoffe, wir kommen nicht oft in diese Situation. Aber es zeigt, welches Herz unser Team hat. Wir geben uns nie auf. Das wird natürlich entscheidend in den Play-offs. Zudem spielen wir das beste Power-Play der Liga.
Was braucht es, um heuer den Titel zu holen?
Es muss vieles zusammenspielen: Man braucht einen großartigen Torwart, jeder im Team muss sich steigern können, die Jungs müssen zusammenwachsen und dieselbe Entwicklung nehmen. Fitness ist entscheidend: Schlüsselspieler müssen bis zum Schluss gesund bleiben. Man hat das letztes Jahr im Halbfinale gegen die Capitals gesehen. Wir hatten zwei schwere Verletzungen, sie sind gesund geblieben. Das hat das ganze Kräfteverhältnis geändert. Und man braucht ein bisschen Glück.
Sie sind bekannt dafür, dass Sie gerne mit jungen Spielern arbeiten. Wie entwickelt sich die Jugendarbeit hier in Linz?
Da liegt noch viel Arbeit vor uns. Leute kritisieren unsere Liga dafür, dass sich in der Jugend wenig entwickelt. Unserer Liga für den Status des Eishockeysports in Österreich die Schuld zu geben, ist falsch. Man muss den jungen Spielern einen einfacheren Zugang zum Sport ermöglichen. Entscheiden ist auch die Begeisterung und das Interesse für den Sport hochzuhalten. Es gibt in Linz einige junge Spieler, die sich gut entwickeln. Der Sprung in die Liga ist aber einfach sehr hoch.
Sie sagen, die Liga wird immer besser. Warum?
Die Liga wird immer professioneller, vor allem das Coaching wird von Jahr zu Jahr besser. Die Teams sind jetzt schon sehr ausgeglichen. Es wird auch schwerer, hier eine Chance zu bekommen. Viele Legionäre sehen die Liga als echte Option an, und nicht als Übergangslösung, das war früher nicht so.
Wie leicht fällt es Spielern aus Nordamerika, sich hier in Linz wohlzufühlen?
Die kulturelle Anpassung ist erstmal eine große Herausforderung. Linz ist ein wunderbarer Platz zum Leben. Außerdem sind die Fans hier wirklich die besten, die ich in meiner Trainerkarriere erlebt habe. Viele Dinge werden hier anders gemacht. Wichtig ist, dass die Spieler offen für Veränderung sind. Die Eisfläche hier ist viel größer. Das bedeutet, dass Leute die nicht Schlittschuh laufen können, absolut keine Chance haben.
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