TIPICO BUNDESLIGA
"Wichtig ist, eine Strategie zu verfolgen"

Dominik Thalhammer (r.) brachte den LASK nach vorne und freut sich auf die Aufgaben in der Rückrunde.
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  • Dominik Thalhammer (r.) brachte den LASK nach vorne und freut sich auf die Aufgaben in der Rückrunde.
  • hochgeladen von Benjamin Reischl

Hinter dem LASK liegt ein Jahr der Superlative – ein Siegeszug durch Europa, kurzzeitig die Hand am Meisterteller und Salzburgs erster Jäger. Die StadtRundschau hat Chefcoach Dominik Thalhammer zum Interview gebeten.

StadtRundschau: Herr Thalhammer, das Jahr neigt sich dem Ende zu. Rückblickend auf die letzten Monate –  was hat besonders gut geklappt, was machte sie zufrieden?
Dominik Thalhammer: Bei dieser Frage muss man differenzieren, einerseits zwischen der Performance, andererseits bezüglich der Ergebnisse. Die Daten belegen, dass wir in den Bereichen Pressing, den expected goals und der Dominanz gegen und mit dem Ball eine klare und sehr gute Entwicklung hingelegt haben. In Bezug auf die Ergebnisse ist festzuhalten, dass wir eine tolle Heimserie hingelegt haben, kurzzeitig Tabellenführer gewesen sind und den Abstand auf Salburg verringern konnten, inbesondere wenn man sich das Spiel von letzter Woche angesehen hat, aber natürlich auch jene Spiele in der Europa League.

Sie sprechen es an, denn der Weg nach Europa war heuer ungleich schwieriger, musste man doch durch die Qualifikation.

Auch wenn wir gegen Dunajska Streda am Ende 7:0 gewonnen haben, muss man sagen, dass wir sehr dominant aufgetreten sind und uns der Spielverlauf entgegengekommen ist.

In Erinnerung bleibt insbesondere das Spiel in Lissabon.

Sporting Lissabon ist ein Verein mit unglaublichen Möglichkeiten. Wir mussten natürlich, dass wir mit einem Sieg in der Gruppenphase spielen. Dementsprechend groß war die Freude, dass wir mit 4:1 gewinnen konnten.

Im letzten Jahr, aber auch heuer hat der LASK auf internationaler Ebene überzeugt. Würden Sie einen Vergleich anstellen? Mit einem erneuten Aufstieg hat es trotz 10 Punkten nicht geklappt.

Ich denke nicht, dass ein solcher möglich ist. Da käme es zu einem Wahrnehmungsfehler, da wir es mit unterschiedlichen Vereinen zu tun gehabt haben. Generell muss man festhalten, dass wir es gegen Royal Antwerpen selbst in der Hand hatten. Es war wie in so vielen Spielen eine Begegnung auf Messers Schneide.

Schlussendlich spielte der LASK erneut einen bärenstarken Herbst.

Die Vorbereitung war nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Es hat in der Mannschaft einiges aufzuarbeiten gegeben, darunter den Trainerwechsel. Das musste das Team erst verarbeiten. Mit Saisonstart haben wir dann einen guten Status erreicht. Man braucht sich nur das Spiel zum Saisonauftakt gegen die Wiener Austria ansehen und wo wir jetzt stehen. Das ist ein deutlich anderer Fußball.

"Pensum im Herbst war hoch"

Sie richten den Blick demnach auf in erster Linie auf die Entwicklung, nicht auf die Ergebnisse?
Für uns zählt immer der Benchmark, denn wir wollen immer die optimalen Leistungen auf den Platz bringen, und da ist es egal, ob wir gegen Tottenham, Salzburg, Elektra oder Altach spielen. Das Pensum im Herbst war hoch, aber da haben wir mit der Trainingssteuerung reagieren können. Generell muss man aber auch betonen, dass die Spieler großen Spaß haben und darüber gar nicht so viel nachdenken. Wichtig ist, eine Strategie zu verfolgen, Geduld zu beweisen und den Fokus auf Facetten und nicht nur auf die Ergebnisse zu richten.

"Dauert bis man System verinnerlicht"

Im Sommer haben Sie mit Jürgen Werner ein sehr breites Trainerteam aufgestellt. Wie würden Sie diesen Schritt nun nach einigen Monaten beurteilen?
Wir haben unterschiedliche Spartentrainer, die unser Team noch individueller betreuen können. Ich sehe in diesem breiten Team einen großen Vorteil. Wir stehen permanent im Austausch, besprechen uns. Die Letztentscheidung treffe ich jedoch selbst.

Neben dem Trainerteam hat man versucht, den Kader breiter aufzustellen. Mit Johannes Eggestein und Mads Madsen haben sich zwei Akteure in die Mannschaft gespielt.

Es dauert mit Sicherheit, bis man dieses System, das wir spielen, verinnerlicht. Das ist bei vielen gut gelungen, kann aber dauern.

Generell hat man den Eindruck, dass die Mannschaft ein unglaublich eingeschworener und bodenständiger Haufen ist.
Die Mannschaft hat einen Wertebereich, der es jedem ermöglicht, sich einfach in diese Gruppe integrieren zu können.

"Jeden Tag um ein Prozent besser werden"

Sie sprechen von Werten – was zeichnet diese LASK-Mannschaft aus?
Demut, Bodenständigkeit, Respekt. Jeder in dieser Mannschaft lebt diese Werte. Das sind Stärken dieser Mannschaft. Sie will immer einen Schritt nach vorne machen, verortet Verbesserungspotential, nach dem Motto "Jeden Tag um ein Prozent besser werden".

Das Programm im Jahr 2019 war dicht und extrem fordernd. Bereits Ende Jänner startet das Fußballjahr. Wie lautet Ihre Einschätzung?
Die Spieler haben nach dem Austria-Spiel zwei Wochen freibekommen. Anders betrachtet ist es ob der aktuellen Situation für die Spieler ein Privileg, denn wir eilen von Spielen in der Europa League, in der Meisterschaft oder im Cup. Man arbeitet gewissermaßen in einer Bubble. In Bezug auf die Saisonvorbereitung gibt es ein Heimprogramm, ehe dann Anfang Jänner wieder in das Training gestartet wird. Entscheidend ist für mich, dass die Spieler die Köpfe freibekommen und sich entspannen.

Wenn Sie jetzt an 2021 denken, was würden Sie sich wünschen?

Einerseits, dass sich die Mannschaft weiterhin als Team, aber auch individuell so erfolgreich entwickelt, andererseits aber auch, dass Normalität einkehrt und die Fans zurück ins Stadion kommen. Sie können den Unterschied ausmachen, die letzten Prozente aus den Spielern herauskitzeln. Sie sind das Salz in der Suppe.

Herr Thalhammer, vielen Dank für das Gespräch.
Sehr gerne, alles Gute.

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