Für jede Wand der passende Dübel
Welcher Dübel der richtige ist, weiß man oft erst nach dem Bohren
Vor dem Bohren in Wände muss überprüft werden, ob unter dem Putz Gas-, Wasser- oder elektrische Leitungen verlaufen. In Baumärkten gibt es batteriebetriebene Metall- und Stromanzeige-Geräte. Foto: AEG, dpa-tmn
Ein Regal an der Wand aufzuhängen scheint besonders einfach zu sein, wenn der Hersteller seinem Produkt auch noch die passenden Dübel und Schrauben beigelegt hat. Doch so einfach wie Dübeln auf den ersten Blick aussehen, ist es dann doch nicht.
(APA/dpa). Zentrale Voraussetzung für den sicheren Halt ist die Wahl eines für den Baustoff der Wand geeigneten Dübels. Bei beiliegendem Befestigungsmaterial sollte deshalb zuerst überprüft werden, ob die Dübel für die jeweilige Wand geeignet sind. Sonst ist Ärger über wackelige und gefährliche Konstruktionen an der Wand programmiert.
Als Faustregel beim Dübeln gilt, dass der Dübeldurchmesser dem Bohrerdurchmesser entspricht. In Porenbeton und sehr alten Wänden ist es oft besser, das Loch um einen Millimeter kleiner zu bohren. Der Dübel sitzt so sicherer.
Spreiz- oder Universaldübel?
Wenn die Beschaffenheit der Wand geklärt ist, kann der richtige Dübel ausgewählt werden. Klassiker sind Spreizdübel, die sich beim Eindrehen der Schraube gegen die Wand des Bohrloches spreizen und damit Halt geben. Nach Angaben der Stiftung Warentest hält der Spreizdübel am besten in festen Baustoffen wie Beton oder Mauerwerk aus Vollstein.
Mauern aus Porenbeton, aber auch Steine mit Hohlkammern bereiten Spreizdübeln Probleme. Alleskönner bei solchen Wandaufbauten sind Universaldübel. Diese finden aber auch in Lochbausteinen oder in Hohlräumen sicheren Halt, weil sie die Eigenschaft besitzen, sich in Hohlräumen zu verknoten oder auszuspreizen. Neben Universaldübeln gibt es für die verschiedenen Anwendungen aber auch Spezialisten wie beispielsweise Gipskarton-Dübel, die von ihrer Form her an Schnecken erinnern. Verbindungen mit solchen Dübeln sind aber nicht schwer belastbar. Sollen schwere Gegenstände wie Oberschränke befestigt werden, muss immer der Metall- oder Holzständer in der Wandkonstruktion gesucht werden, um den schweren Gegenstand dort zu befestigen.
Manche Mauern aus modernen Baustoffen, aber auch altes Mauerwerk sind nicht stabil genug, um beispielsweise Waschtische sicher zu tragen. In solchen Fällen hilft ein sogenanntes Injections-System. Bei dieser Befestigungsart werden Gewindestangen oder auch Innengewindehülsen mit einem schnell abbindenden Kunstharzmörtel im Bohrloch verklebt.
Hilfe bei zu großen Dübellöchern
Oft geraten Dübellöcher doch zu groß. Statt sich mit Provisorien behelfen zu wollen, kann der Heimwerker das Bohrloch auch mit Reparierknete ausfüllen. Von dieser Knete wird ein Stück abgeschnitten, geknetet, in das Bohrloch gedrückt und der Dübel eingesetzt. Nach etwa 15 Minuten Aushärten können Haken und Schrauben reingedreht werden.
erschienen am 7. Juli 2010
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