Bilanz 2021
Linz Textil schließt trotz schwierigem Geschäftsjahr mit Gewinn ab
LINZ. Obwohl das abgelaufene Geschäftsjahr kein einfaches war, kann die Linz Textil 2021 mit zehn Prozent Gewinn über dem Vorjahresergebnis abschließen. Insgesamt erwirtschaftete das Unternehmen 92,5 Millionen Euro. Dividenden im Wert von 8,4 Millionen Euro sollen dieses Jahr ausgeschüttet werden.
LINZ. Trotz Kostensteigerungen im Energie- und Rohstoffsektor macht der Gewinn vor Berücksichtigung von Zinsen und Steuer (EBIT) rund 3,3 Millionen Euro aus. Insgesamt wurden 2021 92,5 Millionen Euro erwirtschaftet. Zwei Drittel macht dabei das Segment „Textile Halbfabrikate“ (Spinnereien und Weberei) und zu einem Drittel das Segment „Textile Fertigfabrikate“ (Vossen)aus. Zum Bilanzstichtag beschäftigte das Unternehmen 532 Mitarbeiter. Zwei Drittel davon sind in den österreichischen Firmenstandorten tätig.
Vossen: Fünf Prozent mehr Umsatz als im Vorjahr
War der Anfang des letzten Geschäftsjahres laut Linz Textil-Vorstand und Geschäftsführer Friedrich Schopf noch von den Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt, zog bereits im zweiten Quartal die Nachfrage wieder deutlich an. Ab dem dritten Quartal hatte das Unternehmen allerdings mit den steigenden Rohstoffpreisen kämpfen, ab dem vierten Quartal machte sich auch die Energiepreis-Thematik bemerkbar. "Was in den letzten Jahren in der Textilbranche passiert ist, war auf ein Jahr komprimiert", so Schopf. Stark profitiert habe vor allem die eigene Heimtextilien-Marke "Vossen". Durch Online-Aktionen und Kooperationen mit dem Lebensmittelhandel konnten die Umsätze hier um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden.
Dividenden in Höhe von 8,4 Millionen Euro geplant
Der Linz Textil-Vorstand wird für das Geschäftsjahr 2021 der Hauptversammlung eine Dividende von 28 Euro je Aktie vorschlagen. Bei einer Gesamtzahl von 300.000 Aktien ergibt sich so eine Ausschüttung von 8,4 Millionen Euro.
Einsparungen in Tirol: Zehn Stellen sollen abgebaut werden
Weiters investierte das Unternehmen im letzten Jahr in eine moderne Ring-Spinnanlage am Standort in Landeck (Tirol). Dieses Werk konzentriert sich auf die Verarbeitung hochwertiger Pima-Baumwolle. Die Garne werden vor allem zu Afrika Damast verarbeitet. Die hohen Energiepreise machten sich an diesem Standort besonders bemerkbar. Als Einsparungsmaßnahme wird überlegt, von den insgesamt 83 Mitarbeitern in nächster Zeit zehn Stellen abzubauen. "So sollen etwa 30 Prozent der Kapazitäten eingespart werden", so Finanzvorstand Eveline Jungwirth. Ansonsten konnten im Unternehmen trotz Corona-Krise alle Arbeitsplätze erhalten werden.
Investitionen am Standort Linz
In der Spinnereihalle am Standort Linz startete die Sanierung in eine Lagerfläche. Diese soll im Anschluss an das benachbarte Unternehmen Plasser & Theurer vermietet werden. In der Weberei Linz mit 57 Mitarbeitern wurde das „Rightsizing“-Projekt erfolgreich abgeschlossen. Dabei wurden die Produktionskapazitäten bei gleichzeitiger Installation von 15 neuen Webstühlen angepasst. Die anhaltend gute Nachfrage machte es möglich, zum Jahresende sechs weitere Webstühle zu installieren, sodass die Kapazität jetzt 70 Webstühle beträgt. Ziel ist auf insgesamt 90 Maschinen aufzustocken.
Investitionen in Nachhaltigkeit geplant
Am Standort Klanjec in Kroatien fertigt Linz Textil mit 115 Mitarbeitern innovative und nachhaltige Garne für die europäische Modeindustrie ebenso wie für technische Anwendungen. Im vergangenen Jahr wurden rund 70 Prozent der verarbeiteten Viskose auf die nachhaltige Faser "Ecovero" von Lenzing umgestellt. "Wir setzen auch in Zukunft weiterhin auf Nachhaltigkeit und ,Made in Europe`", so Schöpf. Als weitere Maßnahme soll an diesem Standort zukünfitg eine Solaranlage am Dach etwa zwölf Prozent des Strombedarfs decken. Dafür werden rund 2,5 Millionen Euro veranschlagt.
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