Schiffstourimsus auf der Donau boomt

LINZ (jog). Der Donau ist es in den vergangenen Jahren gelungen, alle anderen Flüsse der Welt wie Nil, Wolga oder Ganges in puncto Schiffstourismus zu überholen. "Wesentliche Erfolgsfaktoren sind die herrliche Landschaft, aber auch der etwas intimere Rahmen auf Fluss-Kreuzfahrten", sagt Burghart Lell, Geschäftsführer von Avalon Waterways. Maximal 200 Passagiere gehen bei einer Kreuzfahrt auf der Donau an Board. Im heurigen Jahr wird abermals die 300.000-Teilnehmer-Grenze überschritten. Bei Tagesausgaben von durschnittlich knapp 53 Euro pro Landgast ist das Wertschöpfungspotenzial für die angesteuerten Orte enorm. Linz möchte sich künftig noch stärker als attraktive Anlegemöglichkeit bei den Reiseunternehmern etablieren. "In der Tourismus-Strategie für die Donau müssen wir grenzüberschreitend denken. Durch eine noch intensivere Zusammenarbeit mit Avalon Waterways wollen wir neue Wege beschreiten", sagt Manfred Grubauer, Vorsitzender des Linzer Tourismusverbandes.

Moderne Themen

"Künftige Märkte für Linz sind auch aufgrund des Donautourismus englischsprachige Länder wie USA oder Großbritannien", sagt Vizebürgermeister Bernhard Baier. Linz soll dabei weniger seine reiche Geschichte präsentieren, sondern mit moderneren Gesichtspunkten wie der UNESCO City of Media Arts bestechen, um nicht in Konkurrenz mit anderen historischen Städten am Fluss zu kommen. Die Auszeichnung für visionäre Medienkunst biete Rückwind und die Chance zur weiteren Internationalisierung. "Für Touristen zählen insbesondere auch Anknüpfungspunkte zur eigenen Kultur", sagt Lell. Die Anlegungen durch Kabinenschiffe in Oberösterreich sind in den vergangenen zehn Jahren von 197 auf 1291 gestiegen. Davon machen 628 in Linz halt. Avalon Waterways veranstaltet im Frühling 2016 die Taufe eines Kabinenschiffes für den amerikanischen Markt in Linz. Zu dieser Schiffstaufe sind 150 amerikanische Reiseveranstalter und Journalisten eingeladen.