Tschechien sichert Straßenausbau zu

OÖ-Delegation: Landesrat Reinhold Entholzer (2.v.l.), tschechischer Konsul Ludwig Scharinger (3.v.l.), Landeshauptmann Josef Pühringer (4.v.l.), Botschafter Ferdinand Trauttmansdorf (5.v.l.), tschechischer Verkehrsminister Pavel Dobes (6.v.l), WKOÖ-Präsident Rudolf Trauner (7.v.l) und Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl (8.v. l.). | Foto: Land OÖ
2Bilder
  • OÖ-Delegation: Landesrat Reinhold Entholzer (2.v.l.), tschechischer Konsul Ludwig Scharinger (3.v.l.), Landeshauptmann Josef Pühringer (4.v.l.), Botschafter Ferdinand Trauttmansdorf (5.v.l.), tschechischer Verkehrsminister Pavel Dobes (6.v.l), WKOÖ-Präsident Rudolf Trauner (7.v.l) und Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl (8.v. l.).
  • Foto: Land OÖ
  • hochgeladen von Daniel Scheiblberger

OÖ (das). Bauplan und Kostenvoranschlag gab es schon. In den 70er-Jahren wollte die Kommunistische Partei einen 410 Kilometer langen unterirdischen Tunnel von Budweis unter dem Mühlviertel durch bis zur Adria nach Koper bauen. Das Projekt, das die Tschechen direkt ans Meer bringen sollte, scheiterte. Aber zurück zur heutigen Realität: Die Partnerschaft mit unseren tschechischen Nachbarn verkehrstechnisch und kulturell zu vertiefen, das war das Ziel einer Delegationsreise unter der Leitung von Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP), Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl (ÖVP) und Reinhold Entholzer (SPÖ) sowie Wirtschaftskammerpräsident Rudolf Trauner. Konkret wollte man vom tschechischen Verkehrsminister Dobes wissen, ob und wann adäquate Verkehrsanbindungen an die Staatsgrenze Wullowitz gebaut werden. Die von OÖ aus geplante Route der S10 Mühlkreisautobahn, die bis 2017 über Freistadt bis nach Rainbach führen soll, könnte dann bis an die tschechische Grenze und somit an das Verkehrsnetz bis Prag angeschlossen werden. Dobes sagte dem Ausbau von Prag bis Wullowitz zu. Fertigstellung sei 2021.

Landesausstellung 2013

Weiteres Gesprächsthema war die 2013 stattfindende länderübergreifende Landesausstellung mit Südböhmen. Rund 8,5 Millionen Euro wird man in die Landesausstellung namens „Alte Spuren. Neue Wege“ in Oberösterreich investieren – die regionale Wertschöpfung soll sich auf insgesamt 80 bis 90 Millionen Euro belaufen. „Die Landesausstellung ist ein bedeutender Ausgangspunkt, um Beziehungen in allen Lebensbereichen zwischen Oberösterreich und Tschechien intensivieren zu können“, so Landeshauptmann und Kulturreferent Josef Pühringer. Dabei müsse die gemeinsame Geschichte, aber auch Konflikte, wie die der Heimatvertriebenen aufgearbeitet werden, so Pühringer. Die Landesausstellung an sich wird in den Orten Bad Leonfelden und Freistadt auf oberösterreichischer Seite, sowie Vyssi Brod und Krumlov auf tschechischer, ausgetragen.

Historischer Tunnelbau

„Zur Befreiung vom Urkomplex eines Binnenlandes sollte in der Zeit des sozialistischen Aufbaus nach 1948 ein Projekt beitragen, das ungeachtet der Existenz des Eisernen Vorhangs eine direkte Verbindung von Böhmen bis zum Mittelmeer schaffen sollte“, erklärt Ivan Slavik, der Museumsdirektor von Krumau. Ein gewaltiger Tunnelbau stand dabei in Aussicht, getrieben vom damaligen Glauben an die keine Grenzen kennende Technik. „Der Eisenbahntunnel sollte von Südböhmen aus unter das österreichische Staatsgebiet führen und im damaligen Jugoslawien an der Adriaküste enden. Ausgangspunkt dieser Strecke war Budweis, Zielort die Hafenstadt Koper im Norden der istrischen Halbinsel“, so Slavik. Die Gesamtlänge der Gleisstrecke hätte 410 km betragen. Politische aber vor allem finanzielle Gründe ließen das Riesenprojekt damals scheitern.

OÖ-Delegation: Landesrat Reinhold Entholzer (2.v.l.), tschechischer Konsul Ludwig Scharinger (3.v.l.), Landeshauptmann Josef Pühringer (4.v.l.), Botschafter Ferdinand Trauttmansdorf (5.v.l.), tschechischer Verkehrsminister Pavel Dobes (6.v.l), WKOÖ-Präsident Rudolf Trauner (7.v.l) und Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl (8.v. l.). | Foto: Land OÖ
Original-Einreichplan: Als 1979 die Mitarbeiter des Betriebs „Pragoprojekt“ und des Staatlichen Instituts für Verkehrsplanung die Projektdokumentation „Tunnel Tschechoslowakische Sozialistische Republik – Adria“ einreichten, war das längste Bauwerk dieser Art mit 19.823 m der die Schweiz und Italien verbindende Eisenbahntunnel Simplon II. | Foto: Faksimile von Ivan Slavik

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Linz auf MeinBezirk.at/Linz

Neuigkeiten aus Linz als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Linz auf Facebook: MeinBezirk.at/Linz - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Linz und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.