Menschen im Gespräch

Wie könnte ein Linzer Amazon aussehen?

Die Linzer City Ring-Obmann Matthias Wied-Baumgartner und City-Mangerin Ursula Matthey über den Charme der Linzer Innenstadt und wie die Stadt Amazon & Co. den Kampf ansagen  könnte.

LINZ. Die StadtRundschau bat Linz City Ring-Obmann Matthias Wied-Baumgartner sowie City-Managerin Ursula Matthey zum Gespräch:

Herr Wied-Baumgartner, bei Ihrem Antritt als Obmann kündigten Sie an, das Wir-Gefühl der Kaufleute stärken zu wollen. Was braucht es dazu?
Matthias Wied-Baumgartner: Wir Kaufleute sollen alle an einem Strang ziehen. Wenn wir gemeinsam auftreten, sind wir stark und unser Wort hat Gewicht.

Wie lässt sich der Charme der Innenstadt mit einem Satz beschreiben?
Wied-Baumgartner: Linz besticht mit der Flaniermeile Landstraße, der hübschen Altstadt, außergewöhnlichen Museen und hoher Lebensqualität.
Ursula Matthey: Moderne trifft Tradition – eine bunte Vielfalt, in der sich jeder etwas findet und sich wohlfühlt.

"Ein Einkaufslieferservie der Linzer Innenstadt ist bereits Thema"

Bestellen auf der Couch ist bequem, aber das Shopping-Erlebnis fehlt. Was hat die Innenstadt dem Online-Handel voraus?
Wied-Baumgartner: Die Innenstadt bietet mit den vielen Fachgeschäften auch die dazugehörige Fachberatung. Das ist der ganz wesentliche Vorteil gegenüber dem Online-Handel. Man muss den Kunden nur noch mehr sensibilisieren, was der stationäre Handel auch an Vorteilen für das regionale Wirtschaftsleben bringt – Arbeitsplätze sichert, Steuern im Inland zahlt et cetera.

Braucht es ein Linzer Paketlieferservice? Wie könnte ein Linzer „Amazon“-Versand aussehen?
Matthey: Ein Einkaufslieferservice der Linzer Innenstadt ist bereits ein Thema im Linzer City Ring und ich denke, vor allem in der Weihnachtszeit wäre es eine große Hilfe, wenn die vielen Einkaufstaschen nach dem Shoppen nach Hause gebracht werden. Hier sind die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu bedenken.
Wied-Baumgartner: Die Lebensmittelhändler machen es uns schon vor, sie liefern den Einkauf ab einer gewissen Einkaufshöhe frei nach Hause.

"In den Seitenstraßen sieht man schon, dass Linz auch anders ist."

Das Aussehen von Europas Einkaufsstraßen gleicht sich immer stärker an. Wie unterstützt der Linzer CityRing alteingesessene Traditions-Kaufhäuser?
Wied-Baumgartner: Der Linzer City Ring unterstützt alle seine Mitgliedsbetriebe – kleine, feine, eigentümergeführte Geschäfte bis zu Filialisten. Wir werden jedoch auch ein Augenmerk auf die vielen „Kleinode“ legen, die eigentümergeführt sind. Wir versuchen, die bunte Vielfalt der Innenstadt in den Vordergrund zu stellen. Das macht unsere Innenstadt aus.
Matthey: Die Geschäfte der internationalen Filialisten ähneln sich, das stimmt. In den Seitenstraßen der Landstraße sieht man schon, dass Linz auch anders ist. Und wir machen darauf auch mit einem neuen Format einer Veranstaltung, die heuer am 18. September stattfinden wird, aufmerksam. Auf unseren Social-Media-Kanälen und in unserem Journal stellen wir auch diese kleinen Geschäfte und Traditionsgeschäfte in den Vordergrund.

Wie kommen die Linzer CityRing-Gutscheine an? Gibt es dazu Zahlen?
Matthey: In etwa 400 Geschäften der Linzer Innenstadt werden die Gutscheine angenommen. Jährlich werden etwa sechs Millionen Euro an Gutscheinen verkauft. Sie sind ein wichtiger Teil für unsere Mitgliedsbetriebe und ein Motor der Linzer Innenstadt. Seit Anfang März gibt es auch zwei Gutscheinautomaten, einen in der Passage und einen in der neuen Raiffeisenlandesbank-Filiale auf der Landstraße.

Wieviel Prozent der Geschäfte in der Innenstadt geben die Gutscheine aus?
Matthey: In etwa 400 Geschäften der Linzer Innenstadt werden die Gutscheine angenommen. Dies erkennt man am Aufkleber an der Tür und am Aufsteller bei der Kassa. Wir haben verschiedene Verkaufsstellen in der Stadt, eine Print@home-Möglichkeit und wir haben ab Anfang März 2 Gutscheinautomaten, einen in der Passage und einen in der neuen Raiffeisenlandesbank. Alle weiteren Infos wo man Gutscheine kaufen kann und wer sie annimmt finden sie auf linzer-city.at