China-Räder sollen Linz erobern

Von Seiten der Stadt gibt es grünes Licht für ein Leihrad-System. Ein Privatanbieter wird als Partner gesucht. | Foto: Footoo/Panthermedia
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Der Linzer Gemeinderat beschloss im September einstimmig die Ausschreibung eines Leihrad-Systems. In Wien stehen, neben den städtischen Citybikes, seit Sommer auch die Leihräder zweier asiatischer Anbieter zur Verfügung. Auf Nachfrage melden beide Unternehmen Interesse an einer Expansion nach Linz an. "Ofo" und "Obike" setzen auf ein stationsfreies Verleihsystem. Ähnlich wie beim Car-Sharing können Räder an jedem beliebigen Ort abgestellt werden. Pedalritter buchen ihren fahrbaren Untersatz per Handy-App. Die Radlobby Oberösterreich freut sich über eine Einführung und verfolgt die Planungen genau. Die Interessenvertretung der Radfahrer kooperiert, im Rahmen regelmäßiger Arbeitstreffen, mit dem Linzer Verkehrsressort und bringt eigene Vorschläge ein (siehe Kasten).

Wildwuchs verhindern

"Punktuell" herrsche in Wien wegen der asiatischen Anbieter "ein gewisses Durcheinander", sagt Radlobby Österreich Sprecher Alec Hager. So habe "Obike" in relativ kurzer Zeit zu viele Räder in Umlauf gebracht. Achtlos abgestellte Räder oder zugestellte öffentliche Radständer bereiten Probleme. Hinzu komme, dass viele Kunden nicht wüssten, wo sie die Räder überhaupt parken dürften. Auf Gehsteigen unter 2,5 Metern Breite ist dies etwa verboten. Um Wildwuchs zu verhindern, präferiere man in Linz einen Anbieter mit fixem Stationssystem, erklärt Infrastruktur-Stadtrat Markus Hein. "Obike" reagiert auf die Kritik mit einer technischen Innovation namens "Geofancing". Die Leihräder werden künftig per GPS- oder RFID-Chip geortet. Ein Abstellen der Räder soll für Nutzer nur in bestimmten freigegebenen virtuellen Zonen möglich sein. Die Radlobby spricht sich für eine Regulierung des Marktes aus. Hager spricht von einer "notwendigen produktiven Rechtsbasis". Qualitätskriterien könnten etwa über städtische Lizenzvergabe festgelegt werden. Derzeit seien der Stadt bei vorliegenden Betriebsgenehmigungen die Hände gebunden. Laut Hein soll spätestens im zweiten Quartal 2018 ein Partner gefunden sein. Ein "kostenneutrales, durch Werbung finanziertes, öffentliches Fahrradverleih-System" soll durch ein privates Unternehmen errichtet und betrieben werden. Der Stadt würden dadurch kaum Kosten entstehen und auch die Leihgebühr falle gering aus. Das Partnerunternehmen könne eigenen Unkosten über Werbung an Stellplätzen oder den Leihrädern refinanzieren.

Bike-Sharing frühestens ab Sommer 2018

Die Vorarbeiten für die öffentliche EU-weite Ausschreibung laufen. Derzeit werden die Standorte gesichtet, die möglichen Partnern zur Verfügung gestellt werden. Eine erste Ausbaustufe werde insgesamt 40 Leihstationen im innerstädtischen Bereich umfassen. Stellplätze sollen verstärkt entlang der Linzer Straßenbahnachse entstehen. Das Beispiel Wien zeige, dass die Stationen nicht weiter als 300 Meter voneinander entfernt sein dürften. Ansonsten würde das Angebot nicht ausreichend angenommen, erklärt Hein. Ein Start wird für Sommer 2018, spätestens Frühjahr 2019 angepeilt.

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