Musterbeispiel Kleinschule
Positive Bilanz nach zwei Jahren EU-Projekt „Comenius Regio“ gezogen
Im Rahmen des EU-geförderten Projektes „Comenius Regio“ kooperiert der Bezirksschulrat Tamsweg seit 2009 mit dem Staatlichen Schulamt Erfurt/Freistaat Thüringen. Der Erfahrungsaustausch von Pädagogen im Umgang mit gemeinsamem Unterricht unterschiedlicher Jahrgänge sowie die individuelle Förderung von Schülern steht im Mittelpunkt. Die Ergebnisse des zweijährigen Projektes wurden in der BH Tamsweg vorgestellt.
LUNGAU. „Comenius Regio“ soll innerhalb Europas die nachhaltige Vernetzung im schulischen Bereich auf der Ebene von Regionen und Gemeinden fördern. Die EU unterstützt diese Partnerschaften finanziell.
„Lernen von- und miteinander“
Das gemeinsame Thema ist der gelingende Umgang mit Heterogenität in den Grund- bzw. Volksschulen, insbesondere der gemeinsame Unterricht mehrerer Jahrgangsstufen, die gezielte Förderung von Kindern im Schul-eingangsbereich sowie die individuelle Betreuung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen. Entsprechend dem Projekttitel „Lernen von- und miteinander“ stehen der Erfahrungsaustausch und die Weiterentwicklung von vorhandenen Modellen und Konzepten im Vordergrund.
Das Team in Salzburg bildet der Bezirksschulrat Tamsweg mit den Volksschulen Mariapfarr, Mauterndorf, Seetal und Zederhaus sowie dem Sonderpädagogischen Zentrum Tamsweg. Diese Partnerschaft wird durch die Pädagogische Hochschule Salzburg als Partnereinrichtung, die für Fortbildung, Dokumentation und Evaluation des Projektes zuständig ist, unterstützt. Auf Thüringer Seite arbeiten das Staatliche Schulamt Erfurt, das Jugendamt der Stadt Erfurt, die Staatliche Grundschule „Otto Lilienthal“ und die Fachhochschule Erfurt zusammen.
Trotz hoher Schülerzahlen altersheterogener Unterricht
Die Erfahrungen aus dem jahrgangsübergreifenden Unterricht an Lungauer Kleinschulen waren nützlich für die Pädagogen der Grundschule Otto Lilienthal in Erfurt. In den Erfurter Grundschulen wird die Schuleingangsphase trotz hoher Schülerzahlen altersheterogen, also zwei Schulstufen in einer Klasse, unterrichtet. Aus den Unterrichtsbesuchen in Erfurt nahm das Lungauer Team wiederum interessante Modelle für die Unterrichtsgestaltung mit. Fortbildungsveranstaltungen in Erfurt und in Tamsweg, Hospitationen in zahlreichen Schulen und Fachgespräche an der Pädagogischen Hochschule Salzburg und an der Fachhochschule Erfurt bildeten das Grundgerüst der Zusammenarbeit. Gemeinsam wurden über 20 Beispiele gelungenen Unterrichtes erarbeitet.
Ergebnisse Mitte Juli präsentiert
Ein weiteres Ergebnis der Ko-operation ist ein Geschichtenbuch, das alle Schulen gemeinsam gestalteten. Darin erzählen die Lungauer Kinder Sagen, Märchen und Geschichten aus dem Jahreskreis, während die Kinder aus Erfurt ihre Alltagserlebnisse schildern. Unterschiedliche Traditionen werden sichtbar, sie tragen zum gegenseitigen Verständnis bei. Bei der Projektpräsentation in der Bezirkshauptmannschaft Tamsweg zogen die beiden Projektleiter, BSI Robert Grießner und Hilde Dötsch, mit den mitwirkenden Partnern eine äußerst positive Bilanz über die zweijährige Zusammenarbeit und stellten die Ergebnisse vor. BH HR Robert Kissela würdigte die Kooperation der beiden Regionen und gab der Hoffnung Ausdruck, dass das Begonnene weiter vertieft und ausgebaut wird.
Eine Fortsetzung dieser erfolgreichen schulischen Zusammenarbeit zwischen dem Lungau und Erfurt im Rahmen eines weiteren Projektes wurde von der Europäischen Kommission bereits genehmigt.
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