Postamtsschliessung beabsichtigt

BAD GASTEIN (rau). Nun soll auch das Postamt Bad Gastein dem Sparstift der Post AG zum Opfer fallen.Wie Bürgermeister Gerhard Steinbauer berichtet, wurde die Gemeinde in einem formlosen Schreiben von der Post AG informiert, dass die Wirtschaftlichkeitsdaten der Postfiliale 5640 zeigen, dass diese dauerhaft nicht kostendeckend zu führen ist und deshalb eine Schliessung des Postamtes beabsichtigt ist. Eine Entscheidung der Regulierungsbehörde wird für Anfang Juni erwartet. Im Jahre 2010 wurde an der Bad Gasteiner Filiale laut Post AG ein Defizit in der Höhe von 64.000.- Euro. Spar soll künftig als Postpartner in der Kurgemeinde agieren.

Unverständnis und Ärger
Steinbauer:“Unabhängig von der Entscheidung der Regulierungsbehörde werde ich in den nächsten Tagen schriftlich vehement beim Vorstand der Post AG Protest einlegen. Es ist absolut unverständlich,in einem führenden Tourismusort wie Bad Gastein mit 4.500 Einwohnern, ca.8.600 Gästebetten und 1,2 Mio. Nächtigungen jährlich, unser Postamt schließen zu wollen. Nach unseren Erfahrungen und Beobachtungen ist die Gemeinde Bad Gastein davon überzeugt,dass das Postamt Bad Gastein kostendeckend geführt wird und auch weiterhin kostendeckend zu führen ist. Wir fordern von der Post AG von den Schließungsplänen dringend Abstand zu nehmen. Auch Vizebürgermeister Gerhard Kendlbacher ist erbost: “Ich empfinde es schlichtweg als eine Frechheit der Post AG unser Postamt schließen zu wollen. Die Zahlen, die der Gemeinde von einem Vertreter der Post AG vorgelegt wurden (dabei ist die Rede von einem Defizit im Jahr 2010 von € 64.000,00) werden von mir nicht nur angezweifelt (jedes Unternehmen kann seine Statistiken wahrscheinlich so gestalten, wie es für sie gerade recht und passend sind) sondern schlichtweg in Abrede gestellt. Fakt ist für mich, das unser Postamt in Bad Gastein jeden Tag mit Kunden bestens besucht und ausgelastet ist sowie meiner Meinung nach durch seine bemühten, kompetenten und freundlichen Mitarbeiter mit Sicherheit auch gewinnbringend und wirtschaftlich geführt wurde bzw. auch weiterführt werden kann. Ich verurteile diesen brutalen Willkürakt auf das Schärfste und fordere die Post AG auf, die angekündigten Schließungspläne sofort zurückzunehmen!

Foto: Konrad Rauscher