Symbiose: Kultur, Religion, Natur
LUNGAU (pjw). Die Flora des Waldes spielt auch in der Volkskultur eine Rolle. So zum Beispiel bei den Palmprozessionen am Palmsonntag, die den Einzug Jesu in Jerusalem nachempfinden sollen.
Die kirchliche Segnung der Zweige ist seit dem 9. Jahrhundert in Europa nachzuweisen, wie die Servicestelle "Lungauer Volkskultur" auf ihrer Homepage schreibt. Als Palmen sind im Lungau die Zweige der Salweide mit ihren Palmkätzchen verwendet worden. Bis in die 1960er Jahre haben nur Hoferben die Buschen zur Kirche getragen, Männer hatten oft nur einen Zweig am Hut, Frauen und Mädchen ein kleines Handbüscherl. Heute tragen die Palmbuschen bzw. Palmbesen vor allem Buben und junge Burschen.
Dreimal um das Gehöft
Zu Hause angekommen gehen die Kinder dreimal mit dem Palmbesen ums Haus oder Gehöft. Meist wird dabei gebetet. Nach dem Mittagessen wird der Palmbuschen dann als Fruchtbarkeitssymbol in die Mitte des Ackers gesteckt. Einige der geweihten Palmzweige werden in der Stube zum Kruzifix in den Herrgottswinkel gesteckt. In den Raunächten werden die getrockneten Palmzweige mit den Heilkräutern und Weihrauch zum Räuchern verwendet. Mehr Informationen zu den Bräuchen im Lungauer Jahreskreis findet man im Internet auf www.lungauervolkskultur.com.
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