Gipfelglück am zweiten Achttausender

Am 2. Oktober 2010 um 11:15 Uhr erreichte Rupert Hauer den Gipfel des Cho Oyu. Wallich & Matthes, Intersport Frühstückl, die Raika Mauterndorf und das Schigebiet Großeck/Speiereck unterstützten die Expedition. | Foto: privat
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  • Am 2. Oktober 2010 um 11:15 Uhr erreichte Rupert Hauer den Gipfel des Cho Oyu. Wallich & Matthes, Intersport Frühstückl, die Raika Mauterndorf und das Schigebiet Großeck/Speiereck unterstützten die Expedition.
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Ein normalsterblicher Wanderer kann vermutlich nur ansatzweise erahnen, wie sich ein Bergsteiger auf dem sechsthöchsten Gipfel der Welt fühlt. Der Lungauer Alpinpolizist Rupert Hauer erklomm den 8.201 Meter hohen Cho Oyu und weiß, was es heißt, wenn nur zehn Minuten schier unbeschreibliches Glück für fast eineinhalb Monate Strapazen entschädigen.

MAUTERNDORF/ TIBET (rec). Im Vorjahr war es der siebthöchste Berg der Welt, den der Mauterndorfer Alpinpolizist Rupert Hauer mit dem Dhaulagiri in Nepal (8.167 Meter Seehöhe) Mitte Mai erklomm, gleichzeitig sein erster Achttausender.

Zwei Lungauer und zwei Deutsche starteten am 31. August
Heuer, wieder im Auftrag des Summit Club des deutschen Alpenvereines unterwegs, leitete der 41-Jährige eine Expedition zum Cho Oyu (8.201 Meter Seehöhe), im Himalaya-Gebirge an der Grenze zwischen Nepal und Tibet, von 31. August bis 10. Oktober. Mit dabei waren die Münchnerin Alix von Melle, der Deutsche Fritz Bruder und ein zweiter Lungauer, Florian Reininger (33) aus Mauterndorf. Das Team wählte für die Besteigung des sechsthöchsten Berges der Welt die Nord-West-Flanke, die Route des Wiener Erstbesteigers, Herbert Tichy. Nach der Anreise über Katmandu folgte die Fahrt zur (chinesischen) Grenze nach Tibet, verbunden mit einer Geduldsprobe wegen Murenabgängen und zwei Stunden Durchsuchungen des Reisegepäcks. Nach mehreren so genannten Akklimatisationswanderungen bis auf knapp 5.000 Meter Seehöhe, gelangte die Gruppe zum Fahrerlager (4.900 Meter). Ab da wurde die Reise zu Fuß fortgesetzt: Zunächst zu einem Zwischenlager, weiter zum „Tichy Camp“ auf 5.680 Meter, um das Basislager am Fuße des Cho Oyu einzurichten, gleichzeitig während der folgenden 25 Tage die „Heimat“ der Abenteurer. Ausgehend von diesem Punkt wurden drei Hochlager mit jeweiliger Rückkehr zum Basislager errichtet, wo Rupert Hauer und seine Expeditionsteilnehmer immer wieder Kraft schöpften. „Ab 6.000 Meter erholt sich der Körper nicht mehr“, berichtet Hauer. Nachdem die Climbing-Sherpas anderer Expeditionen ihre Arbeit wegen Lawinenabgängen abbrachen, entschlossen sich die meisten anwesenden Bergsteiger, die Heimreise anzutreten. „Von damals ca. 300 bis 400 Leuten waren zu der Zeit nur vier Personen am Gipfel“, darf sich Rupert Hauer zu einem dieser zählen. Fritz Bruder wurde krank und musste die Heimreise antreten.

Gipfelsieg am 2. Oktober
Das Trio Hauer, von Melle und Reininger entschloss sich, den Gipfelgang am 2. Oktober zu wagen. Vier Tage zuvor startete die Gruppe im Basislager. Der Aufstieg bis zum dritten Hochlager auf 7.500 Meter verlief problemlos. Schließlich, in der Nacht auf den 2. Oktober bei eisigen minus 30 Grad und Wind von bis 50 km/h brachen die drei um 4 Uhr auf. Florian Reininger kehrte aber bald wegen Kälte um und überließ mit dieser Entscheidung den Gipfelsieg seinen beiden Kameraden. Das Duo Hauer und von Melle kam gut voran und hatte nach wenigen Stunden das Gipfelplateau erreicht. Nach weiteren eineinhalb Stunden kräfteraubenden Marsches feierte Rupert Hauer mit seiner Münchner Mitstreiterin um 11:15 Uhr den Gipfelsieg: „Es ist ein beeindruckendes Gefühl! Leider war die Sicht auf den Mount Everest, der nur 20 Kilometer Luftlinie entfernt liegt, wegen Wolken nicht frei“, berichtet der Mauterndorfer und fährt fort: „Auf dem Dhaulagiri habe ich den Ausblick über eine Stunde lang genossen. Am Cho Oyu war es so kalt und windig, dass wir nach zehn Minuten den Abstieg antraten.“ Einen Tag später trafen die beiden im Basislager ein, wo Florian Reininger gewartet hatte und kehrten schließlich wohlbehalten in die Heimat zurück. Familie und Freunde empfingen die Lungauer herzlich, ebenso Rupert Hauers Kameraden der Bergrettung Mauterndorf und Kollegen der Lungauer Alpinpolizei, die stolz sind, einen zweifachen Achttausender-Besteiger in ihren Reihen zu haben.

Rupert Hauer plant für 2011 zwei weitere Expeditionen
Die gesamte Expedition ist im Rahmen eines Online-Tagebuches unter www.ruperthauer.at festgehalten. Geplant sind zudem Vorträge, wahrscheinlich Anfang nächsten Jahres. Wie eine derartige Expedition organisiert wird und wie das tägliche Leben auf derartigen Höhen abläuft, wird demnächst in einer Ausgabe des Bezirksblatt Lungau zu lesen sein. Bereits 2011 geht es für Rupert Hauer wieder auf Reisen. Mit dem DAV-Summit-Club sind zwei Expeditionen auf einen Sechstausender und einen Siebentausender vorgesehen.

Sponsor der Expedition:
http://www.wallich.eu/index.php?l=ger

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