"Consches" in Margareten
Mode kann auch fair sein
"Consches" steht für fair produzierte Kleidung aus Österreich. Die Margaretnerin Cornelia Lindner trotzt der Coronakrise mit ihrem Onlineshop. Ein Geschäft für den 5. Bezirk ist in Planung.
MARGARETEN. Dass Kleidung nicht immer im Ausland produziert und als Massenware verkauft werden muss, zeigt Cornelia Lindner mit ihrem Onlineshop "Consches" für umweltfreundliche Mode, die in Österreich hergestellt wird.
In der ersten Märzwoche eröffnete die 34-jährige Unternehmerin ihren eigenen Onlineshop und verwirklichte dadurch einen lang ersehnten Wunsch. "Mir war es wichtig, dass ich in Österreich produzieren lasse und einen fairen Lohn für die Arbeiter sicherstellen kann", erzählt sie.
Vor 15 Jahren zog die Oberösterreicherin nach Wien, studierte Internationales Management und fand schließlich ihren Weg in den Bereich Mode. "Ich bin zwar eine Quereinsteigerin, aber ein Modeunternehmen war schon immer mein Lebenstraum, speziell mit Fokus auf die Umwelt", erinnert sich Lindner.
Eine One-Woman-Show
"Ich habe alles ganz allein aufgebaut. Es war quasi Learning by Doing", so Lindner. Das Design für die Kleidungsstücke entwirft sie selbst, bei der Umsetzung und Produktion bezieht sie Unterstützung von externen Firmen.
Bei den Stoffen achtet Lindner darauf, dass sie von österreichischen Firmen bezogen werden und die Produktion der Kleidung erfolgt in der Steiermark: "Meine Mode muss nicht um die halbe Weltkugel geschickt werden –und darauf kommt es mir an. Umweltfreundliche Mode bedeutet für mich vor allem, fair in der Produktion zu sein." Die Kleidung bei "Consches" wird in kleinen Stückzahlen vorproduziert, die Kollektion umfasst T-Shirts, Sweater, Kleider und Accessoires.
Qualität hat ihren Preis
Der Onlineshop ist vom ersten Tag an sehr gut angekommen. Aktuell sind besonders T-Shirts und Sweater bei ihren Kunden gefragt, Kleider, die eher anlassbezogen sind, weniger – aufgrund der aktuellen Corona-Situation. "Ich habe das Gefühl, dass bei den Menschen mittlerweile das Bewusstsein da ist, dass Qualität und regionale Produktion ihren Preis haben", meint Lindner.
Einen Pullover für 20 Euro findet man bei ihr eher nicht, aber "man muss sich halt fragen, wie es sein kann, dass ein T-Shirt aus Bangladesch 10 Euro kostet. Irgendwer zahlt immer den Preis dafür, oft sind es die unfair bezahlten Arbeiter in den Kleidungsfabriken."
Positiv in die Zukunft
"Ich versuche immer positiv zu denken. Natürlich hat Corona mir nicht in die Hände gespielt, aber immerhin bin ich mit meinem Onlineshop ganz gut aufgestellt", erklärt Lindner. Für die Zukunft plant sie zusätzlich einen Geschäftsstandort, am liebsten in Margareten: "Der 5. Bezirk ist sehr aufstrebend, mit vielen tollen Lokalen und Shops. Ich denke, hier würde ich mit ’Consches’ sehr gut hinpassen."
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